Knalleffekt schon in den ersten Minuten der gestrigen Gemeinderatssitzung in Innsbruck: Das Ersuchen von Bürgermeister Willi den Stadtsenatsakt „Neugestaltung Bozner Platz. Offener, einstufiger Realisierungswettbewerb, Auslobung 2020“ im Kostenumfang von 108.000 € nachträglich auf die Tagesordnung zu nehmen, hat die notwendige Zweidrittelmehrheit der Gemeinderäte nicht erhalten.
„Damit liegt dieses wichtige Projekt für die Innsbrucker Innenstadt monatelang jetzt auf Eis. Eine Umsetzung ab Herbst 2021 ist nicht mehr möglich. Das Vorhaben wird dadurch auf die lange Bank -nämlich auf das Frühjahr 2022- verschoben“, zeigt sich die Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, GR Mariella Lutz, tief enttäuscht.
„Schuld an dieser Misere hat einzig und alleine der Bürgermeister. Er hat es nämlich verabsäumt, rechtzeitig einen Beschluss des Gemeinderates vom 18. Juli 2019 umzusetzen, der einen Beirat und eine begleitende externe Kontrolle zur Verbesserung des Managements von Großprojekten der Stadt Innsbruck vorgibt. Für die Umsetzung hätte der Bürgermeister ein knappes Jahr jetzt Zeit gehabt. Der Beirat und die begleitende externe Kontrolle wurden bis dato aber noch nicht konstituiert“, erklärt GR Lutz die unerfreuliche Lage.
„Die politische Verantwortung für diesen von der Stadt Innsbruck selbstverschuldeten Projektstopp trägt einzig und alleine der Bürgermeister. Auf die Attraktivierung des Bozner Platzes hat auch die Innenstadtwirtschaft lange hingearbeitet. Diese massive Verzögerung ist jetzt ein herber Rückschlag für die Innenstadtwirtschaft, da man sich durch das neue Eingangstor vom Hauptbahnhof auch eine kräftige Belebung der Innen- und Altstadt erwartet hat. Über so eine Vorgangsweise kann man nur mehr den Kopf schütteln. Natürlich kratzt dieser Projektmanagementfehler auch am Bauherren-Image der Stadt“, so GR Lutz.