Es ist eine coronabedingte Premiere, die die Tiroler Volkspartei gestern, Montag, gefeiert hat. Erstmals in der Geschichte der Volkspartei wurde ein Bezirksparteitag gänzlich digital abgehalten. Nachdem Kathrin Kaltenhauser Ende 2019 ihren Rücktritt von allen politischen Ämtern und damit auch ihren Rückzug als Bezirksparteiobfrau bekanntgegeben hat, wurde die Schwazer Bezirkspartei interimistisch von Bürgermeister Karl-Josef Schubert aus Vomp geleitet. Gestern wurde nun die Neuaufstellung eingeleitet.
Herausfordernde Zeiten erfordern Flexibilität und Mut, neue Dinge auszuprobieren
"Bereits zweimal mussten wir heuer den Bezirksparteitag aufgrund der Corona-Situation verschieben. Beim dritten Mal wollten wir nun auf Nummer sicher gehen. Es ist Neuland, das wir heute betreten. Aber besondere Zeiten erfordern auch von uns die Bereitschaft, flexibel zu sein und Mut, neue Dinge auszuprobieren", so Landesgeschäftsführer Martin Malaun bei der Eröffnung des ersten digitalen Bezirksparteitages, an dem rund 100 Delegierte via Videokonferenz teilnahmen.
Bgm. Schubert: Gemeinsam arbeiten, dass Bezirkspartei auf Erfolgskurs bleibt
Nach dem Rückzug von Kathrin Kaltenhauser hat Bürgermeister Karl-Josef Schubert im Herbst 2019 geschäftsführend die Führung der Bezirkspartei übernommen. "Ich habe in den letzten Monaten viele Gespräch geführt, damit es einen reibungslosen und erfolgreichen Übergang gibt und die Bezirkspartei weiterhin auf Erfolgskurs bleibt. Ich sage durchaus mit Stolz: Das Team, das sich heute zur Wahl stellt, besticht durch Erfahrung und Kompetenz. Ich darf nun nach 13 Monaten als geschäftsführender Obmann einen Schritt zu Seite machen und mich bei allen bedanken, die mich in dieser Zeit unterstützt haben. Dem neu zu wählenden Obmann wünsche ich eine glückliche Hand und eine breite Unterstützung. Meine hat er jedenfalls zu hundert Prozent", so der geschäftsführende Bezirksparteiobmann Karl-Josef Schubert in Richtung Hermann Gahr, der als neuer Obmann vorgeschlagen wurde. Als Stellvertreter wurden die Schwazer Stadträtin Julia Maier-Thurner, der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner und WK-Vizepräsidentin Martina Entner nominiert. LH‑Stv. Josef Geisler schlug während des Bezirksparteitages auch den Vomper Bürgermeister Karl-Josef Schubert als weiteren Stellvertreter vor.
LH Platter: Wir lassen uns vom Virus nicht in die Knie zwingen
Landeshauptmann Günther Platter vermittelte bei seiner Rede, die unter dem Motto "Volle Kraft für Tirol" stand, trotz schwieriger Rahmenbedingungen Zuversicht und Optimismus: "Die Infektionszahlen beginnen sich schön langsam zu stabilisieren. Auch wenn es noch keinen Grund für eine Entwarnung gibt, beginnen die Maßnahmen zu greifen. Mit dem heute präsentierten Fixkostenzuschuss II, bei dem auf unseren Druck hin auch betriebsnotwendige Personalkosten angerechnet werden können, wurde eine wichtige Grundlage geschaffen, damit die Betriebe nach dem Lockdown wieder hochfahren können. Sobald es die Infektionszahlen zulassen, ist unsere Botschaft ganz klar: Tirol sperrt auf. Wir lassen uns vom Virus nicht in die Knie zwingen!" Er, Platter, halte es für ganz entscheidend, dass die Politik den Menschen Mut mache und Zuversicht verbreite. "Die Nachrichten sind jeden Tag voll von Hiobsbotschaften. Ich war immer ein optimistischer Mensch und bleibe es auch in dieser Krise. Natürlich sind die Herausforderungen groß und natürlich müssen wir einen realistischen Blick auf die Dinge haben. Aber durch Schwarzmalen und Trübsal blasen ist noch nie etwas besser geworden. Die Aufgabe der Politik ist es nicht zu jammern und zu kritisieren, sondern anzupacken und Probleme zu lösen. Als Tiroler Volkspartei tragen wir hier eine besondere Verantwortung. Die Menschen verlassen sich auf uns. Zeigen wir ihnen, dass sie immer und überall auf uns zählen können. Im Bund, im Land und in den Gemeinden."
NR Gahr: Zuhören, einbinden, klare Entscheidungen treffen
Nationalrat Hermann Gahr bat in seiner Rede um die Unterstützung der Delegierten: "Eine Partei ist nur so stark, wie sie auch geschlossen ist. Es sind herausfordernde Zeiten für uns alle. Umso wichtiger ist es, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen. Wenn ich gewählt werde, werde ich mein Amt als Bezirksparteiobmann so anlegen, wie es seit jeher meinem Politikverständnis entspricht. Den Menschen zuhören, alle einbinden, aber dann auch klare Entscheidungen treffen, wenn die Zeit reif ist." In den nächsten Tagen werden alle Delegierten per Post die Briefwahlunterlagen erhalten. Am Freitag, den 11. Dezember um 18 Uhr, wird das Wahlergebnis bekanntgegeben.
Fotos Bezirksparteitag_Schwaz_1 und _3: Landeshauptmann Günther Platter, LH-Stv. Josef Geisler, der gf. Bezirksparteiobmann Karl-Josef Schubert, , Landesgeschäftsführer Martin Malaun, NR und Obmannkandidat Hermann Gahr und Bezirksgeschäftsführer Ernst Stecher schalteten sich von der Landesgeschäftsstelle der Tiroler Volkspartei in Innsbruck zu.
Bezirksparteitag_Schwaz_2: Rund 100 Delegierte nahmen am Bezirksparteitag via Videokonferenz teil.
©Tiroler VP/Angerer