Mit fast allen Stimmen wurde heute im Sondergemeinderat der von KO Christoph Appler referierte Antrag dreier Fraktionen zur Abänderung der Routenführung des Hofwaldtrails beschlossen.
„Wir sind gegen die Drüberfahr-Politik des Bürgermeisters, der gegen den Wunsch der Bevölkerung und gegen die Fachmeinung des ressortzuständigen VBM Johannes Anzengruber, den Trail weiterbauen und eröffnen hat lassen. Wir lassen uns die Bevölkerung von den Grünen nicht spalten und auseinanderdividieren. Wir haben diese von VBM Johannes Anzengruber ausgearbeitete Routenänderung beantragt, weil es erhebliche Nutzungskonflikte zwischen den Höttinger Bürgern und der Downhill-Community gibt. Die Stimmung am Berg hat sich gefährlich aufgeschaukelt. Die über 1000 Unterschriften aus Hötting haben gezeigt, dass es einen erheblichen Zwiespalt zwischen den Nutzern gibt und es dringend eine Lösung für beide Seiten braucht. Eine der wichtigsten Aufgaben in der Politik ist es, den sozialen Frieden zu erhalten, im Land, in der Stadt und auch am Berg. Darum haben wir heute den Sondergemeinderat einberufen, um rasch diesen Konflikt zu lösen. Die Anzengruber-Variante ermöglicht es, die Hauptkritikpunkte zu entschärfen. Die neue Routenführung entzerrt den Bischof-Stecher-Besinnungsweg und den Downhill-Trail. Vor allem kreuzen sich diese beiden unterschiedlich genutzten Routen dann nicht mehr. Die Mehrkosten zur Adaptierung sind uns der Friede am Berg und der Höttinger Bevölkerung wert. Wir brauchen nämlich ein gutes Miteinander auf der Nordkette, die einer der meist genutzten Naturräume in Tirol ist. Die neue Route ist eine Lösung für beide Communitys. Wir stehen zum Hofwaldtrail, aber für eine konstruktive Lösung, die lange Jahre hält“, so argumentierte KO Christoph Appler den Lösungsantrag in der mehrstündigen Sondergemeinderatssitzung.
Buchstäblich in der letzten Sekunde hat die Grüne-Fraktion im Gemeinderat dann doch noch teilweise eingelenkt und wesentlichen Punkten des Antrags von ÖVP, FI, Seniorenbund und FPÖ zugestimmt, obwohl der Bürgermeister im Juli noch genau diesen Vorschlag von VBM Anzengruber strikt abgelehnt hat.
Folgende Punkte wurden mit dieser breiten politischen Mehrheit beschlossen:
1) Das vom Stadtsenat beschlossene Projekt „Hofwald-Trail“ wird gemäß den Verhandlungen zur „Buchtal-Lösung“ von Bürgermeister Stv. Ing. Mag. Johannes Anzengruber BSc. abgeändert. Sämtliche diesen Plänen zuwiderlaufenden Bauaktivitäten werden umgehend eingestellt bzw. die von Bürgermeister Georg Willi freigegebene adaptierte und bebaute Routenführung oberhalb des Planötzenhofes wird gesperrt. Der untere 1,4 km lange Streckenabschnitt wird freigegeben (Siehe Anhang I).
2) Die Änderung der Routenführung erfolgt oberhalb des Stangensteigs, wo der Trail nord-westlich des Höttinger Bild ohne jegliche Überquerung und Beeinträchtigung des Besinnungsweges über das Buchtal führt. Dabei werden der Stangensteig und der Forstweg überquert. Die alternative Mittelstrecke soll an den Abschnitt IV unterhalb des Planötzenhofes angebunden werden (Siehe Anhang I).
3) Die laut beiliegenden Plan (Anhang I) nicht mehr vorgesehenen aber bereits errichteten Trailstrecken, Querungen und Anlagen werden so rasch wie möglich Zug um Zug zurückgebaut und rekultiviert (Bereich zwischen Station 3 bis oberhalb des Höttinger Bild/ Abweichung Buchtal Variante). Eine Freigabe bzw. Testphase soll auch nicht temporär erfolgen.
4) Der Gemeinderat beauftragt Herrn Bürgermeister Georg Willi, die beiliegende Vereinbarung (Anhang II) zwischen dem Stadtmagistrat Innsbruck und der Österreichischen Bundesforste abzuschließen und stadtrechtskonform zu unterzeichnen. Das Amt Wald und Natur wird ausschließlich mit der Umsetzung dieser Variante beauftragt.