„Viele Bürger sind über die ausufernde Einführung der Fußgängerstraßen in St. Nikolaus verärgert. Wir haben zahlreiche Anrufe und Beschwerden erhalten“, ortet heute ÖVP-VBM Johannes Anzengruber eine klare Missstimmung in der breiten Bevölkerung gegen die neuen geplanten Verkehrsbeschränkungen im Stadtteil. Vor Ort wurden in diesen Tagen die neuen Verkehrszeichen und Straßenmarkierungen errichtet.
„Am 17. April gab es eine eigene virtuelle Mobilitätssitzung der Koalitionsparteien, wo dieses Fußgängerstraßen-Modell grundsätzlich präsentiert wurde. Dort habe ich mich als Einziger schon gegen das Gesamtpaket dieser Verkehrsbeschränkungsmaßnahmen ausgesprochen. Einzelne Maßnahmen waren überlegenswert, aber das Gesamtpaket schießt über das Ziel hinaus“, erinnert sich VBM Anzengruber über das Zustandekommen der Fußgängerstraßen in Innsbruck.
„Jetzt sind die Bürger und wir mit einem unverhältnismäßigen Ergebnis konfrontiert worden, das ausschließlich -wie es scheint- von der grünen Ideologie gegen den Individualverkehr geprägt ist. Durch die Durchfahrtssperre der St. Nikolaus-Gasse und der Innallee konzentriert sich der gesamte Verkehr in diesem Gebiet auf die ohnehin überlastete Innstraße. Eine Beschlussfassung für die Errichtung der Fußgängerstraßen durch den Gemeinderat ist rechtlich leider nicht notwendig. Als Einsatzkoordinator der Innsbrucker Covid-19- Krise hätte ich mir aber schon eine finale Abstimmung zu diesen Fußgängerstraßen erwartet“, kritisiert Anzengruber die Vorgehensweise der Grünen.
Im Zuge der Errichtung der Fußgängerstraße wird zusätzlich auch der nördliche Gehsteig der Innstraße zwischen dem Metropol-Kino und der Hans-Brenner-Platz verbreitert. Weiters wird die Fahrbahn teilweise verengt. Bei dieser Verbreiterung fallen wertvolle Parkplätze weg. „Damit wird die ohnehin schon prekäre Parkplatznot im Stadtteil weiter befeuert. Das ist ein echter Hammer gegen die Wirtschaftstreibenden und Anwohner vor Ort“, stellt VBM Anzengruber fest.
„Die Stank-Nikolaus-Gasse, besonders um den Hans-Brenner-Platz, als Fußgängerstraße auszuweisen, ist vollkommen übertrieben und überflüssig. Fußgängerstraßen wurden nämlich vom Nationalrat mit der Absicht geschaffen, die damals erheblichen Verkehrsbeschränkungen zur Covid-19-Eindämmung für die Bürger zu kompensieren. Es sollten Freiflächen zum Spazierengehen in den Städten geschaffen werden, da die Bundesgärten, Parks und Spielplätze flächendeckend gesperrt waren. All diese Sperren konnten längst aufgehoben werden. Aus diesem Grund besteht auch in fast allen großen Städten mit Ausnahme von Wien -wie Medienrecherchen ergaben- keinen Bedarf für diese Fußgängerstraßen. Die Städte St. Pölten, Wiener Neustadt, Linz und Graz haben beispielweise explizit nach dem Beschluss des Gesetzes im Nationalrat Anfang April diesen Bedarf schon ausgeschlossen. Nur in Innsbruck sieht die grüne Verkehrsstadträtin aktuell einen Bedarf. Man schießt mit den neuen Verordnungen in Innsbruck weit über das vom Gesetzgeber festgelegte Ziel hinaus“, so Anzengruber abschließend.