Die Meldungen über die Engpässe bei den Kassenstellen der Landärzte nehmen zu. Mittlerweile vergeht fast kein Monat, wo Gemeinden über die chancenlose Nachbesetzung einer Landarztpraxis klagen. "Ein Baustein sind dabei die ärztlichen Hausapotheken. Zumindest hier war es möglich mit einer neuen Abstandsgrenze vielen Arztpraxen zu helfen", sagt NR Hermann Gahr.
Die landärztliche Versorgung ist ein politisches Steckenpferd von Hermann Gahr. Seit Jahren setzt er sich für Verbesserungen ein. "Doch die Mühlen mahlen langsam. Zu langsam, wenn man an die Pensionierungswelle im Bereich der niedergelassenen Ärzte denkt", so Gahr.
Doch zumindest auf einen Teilerfolg kann er verweisen. "In den letzten zehn Jahren sind über 150 Hausapotheken geschlossen worden. Der Grund: War der Abstand zu einer Regelapotheke weniger als sechs Kilometer, musste bei einer Praxisübernahme die Hausapotheke weichen. Wir reden dabei aber von einer Grundversorgung für Menschen am Land. Sechs Kilometer im urbanen Raum sind etwas anderes als sechs Kilometer am Land", ärgert sich Gahr.
Über eine parlamentarische Initiative wurde die Grenze auf vier Kilometer verkürzt. "Das hilft im ersten Schritt. Denn weitere 130 Hausapotheken wären gefährdet gewesen. Sie sind ein Teil einer funktionierenden und finanziell rentablen Landarztpraxis.
Und auch Geld spielt bei der Übernahme eine Rolle. Durch die Regelung konnte etwa für Oberperfuss die Hausapotheke gerettet werden", so Gahr. Er begrüßt die aktuellen politischen Vorstöße. Ziel müsse es aber sein, an weiteren Vereinfachungen zu arbeiten. "Es sind nicht nur die Kassenverträge, die junge Ärzte abschrecken. Klar braucht es auch hier Verbesserungen. Es geht auch um die Ausbildung, die Work-Life-Balance, die Verknüpfung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung oder auch die Vereinfachung bei Gruppenpraxen. Auch hier bemühe ich mich schon lange. Mein Einsatz wird andauern", verspricht Gahr. Er sieht die Nahversorgung am Land, wozu er auch die medizinische Versorgung zählt, als eines seiner wichtigsten politischen Aufgaben.
"Gleichwertige Lebensbedingungen für Stadt und Land", lautet das politische Credo von Hermann Gahr.