„Von der probeweisen Einführung der Begegnungszone haben die Koalitionsparteien heute via Presseaussendung durch das städtischen Medienservice erfahren. Die Details für diese Begegnungszone wurden nie koalitionsintern besprochen. Das Provisorium ist -wie das mit viel Wirbel begleitete Gehsteig-Vorhaben auf der Innstraße in St. Nikolaus- wieder vollkommen unausgegoren“, kritisiert heute die Obfrau des Verkehrssauschusses, GR Mariella Lutz, das Vorpreschen der Grünen Verkehrsstadträtin.
„Prinzipiell machen gutgemachte Begegnungszonen Sinn, sie können die Aufenthaltsqualität in der Stadt erhöhen und fördern so auch den Handel und die Gastronomie. Deshalb stehen wir von Seiten der ÖVP diesen Zonen sehr aufgeschlossen gegenüber. Wir sind auch ganz klar grundsätzlich für die Begegnungszone am Boznerplatz. Aber für Experimente unter denen alle Verkehrsteilnehmer nur leiden, stehen wir sicher nicht zur Verfügung“, stellt GR Lutz fest und zeigt folgendes verkehrstechnische No-Go auf: „Durch eine provisorische Mittelinsel werden die drei Fahrbahnen am nördlichen Teil des Boznerplatzes auf eine Fahrbahn verengt, die sich dann der individuelle und öffentliche Nahverkehr teilen müssen. Pro Stunde wird die Haltestelle mindestens 12 mal von den Bussen der IVB-Linien 501, 502, 503, 505 und 590 angefahren. Dadurch entsteht eine unzumutbare Staubildung, nebenbei auch eine unnötige Abgasbelastung und vor allem die Zufahrt zu den drei zentralen Tiefgaragen der BTV, Sparkasse und Kaufhaus Tyrol über die Wilhelm-Greil-Straße wird massiv behindert.“
„Sommerpause hin oder her, so eine Husch-Pfusch-Lösung ohne Einbindung der maßgeblichen politischen Kräfte in der Stadt ist nicht tragbar. Begegnungszonen können nicht einfach herbeigezaubert werden. Diese sensiblen Verkehrsprojekte müssen strukturiert und organisiert angegangen werden. Sie bedürfen einer ausgereiften Planung und vor allem an baulichen Umbaumaßnahmen. Diese Umbauten kommen aber erst im Zuge mit der Neugestaltung des Boznerplatzes. Sie fehlen bei der heute vorgestellten Lösung gänzlich, daher ist diese Begegnungszone wie eine Fleischkäsesemmel ohne Fleischkäse“, so GR Lutz.
„Ob der Gemeinderat am 8. Oktober mehrheitlich die Zustimmung für den Regelbetrieb dieser Begegnungszone gibt, steht in den Sternen. Ohne Evaluierung und ohne erhebliche qualitative Verbesserungen ist dieses Verkehrsprojekt am besten Wege in der politischen Sackgasse zu enden“, warnt GR Lutz eindringlich.