Auf Vorschlag der Grünen Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl haben GRÜNE, SPÖ und FÜR INNSBRUCK die Höhe der Parkabgabe von derzeit € 0,70 pro halber Stunde auf € 1,00 pro halber Stunde durch einen Beschluss im Innsbrucker Gemeinderat erhöht. Das ist eine Verteuerung von über 40 Prozent. Sie gilt sowohl in den gebührenpflichtigen Kurzparkzonen als auch in den sogenannten grünen Zonen (gebührenpflichtigen Parkstraßen).
Kammer-Stellungnahmen zur Erhöhung alle negativ
„Das Durchdrücken dieser Erhöhung von den Ampel-Regierungsparteien ist nicht nur für die Volkspartei vollkommen unverständlich, sondern auch für die Tiroler Interessenvertretungen. Die im Rahmen des durchgeführten Anhörungsverfahren eingelangten Stellungnahmen von Wirtschafts-, Landwirtschafts-, Apotheker- und Arbeiterkammer fielen nämlich alle negativ aus. Leider hat diese einheitliche Ablehnung der sonst so unterschiedlich agierenden Interessensvertretungen zu keinem Einlenken bei den Ampel-Parteien geführt, es wird einfach über Innsbrucks Autofahrer drübergefahren“, stellt ÖVP-Verkehrssprecherin GR Mariella Lutz fest.
Hungerburgparkplatz wird zum teuersten Wandererparkplatz Tirols
„Besonders fatal wird sich die Parkgebührenerhöhung für die erholungssuchenden Innsbrucker Familien auswirken. Denn von der Erhöhung ist natürlich auch der Parkplatz bei der Höhenstraße auf der Hungerburg betroffen, der dadurch zum teuersten Wandererparkplatz Tirols wird. Für einen einzigen Ausflug 8 Euro nur fürs Parken im Innsbrucker Naherholungsgebiet zu bezahlen, ist für viele Familien öfters nicht möglich“, kritisiert GR Lutz die negative Auswirkung für die Wanderer auf der Hungerburg.
„Die Volkspartei lehnt Steuer- und Abgabenerhöhungen grundsätzlich ab, unser Credo lautet: Sparen im System und nicht den Menschen in die Tasche greifen. Die Erhöhung der Parkgebühren ist ideologisch angetrieben und richtet sich eindeutig gegen den Individualverkehr in der Stadt Innsbruck. Die Autofahrer dürfen nicht die Melkkühe der Stadt Innsbruck werden. Daher haben wir dieser Gebührenerhöhung eine klare Absage erteilt und dagegen gestimmt“, zeigt ÖVP-Stadtparteiobmann KO Christoph Appler die konsequente Haltung der Volkspartei auf.
Schwarzls Argument „Autos unter die Erde bringen“ verfehlt – keine Quartiersgaragen in den Stadtteilen
„Das Argument von VBM Schwarzl, durch die Parkgebührenerhöhung möglichst viel Autos unter die Erde zu bringen, geht vollkommen ins Leere, da es in den meisten Innsbrucker Stadtteilen keine ausreichenden Tiefgaragenplätze gibt und die notwendigen Quartiersgaragen -was wir schon lange kritisieren- nicht gebaut wurden“, reagiert Lutz auf das von Schwarzl vorgebrachte Argument.
„Jeder Cent mehr an Parkgebühren belastet automatisch auch unsere Wirtschaft. Alle mobilen Dienstleister müssen diese Preissteigerung auf ihre Kunden abwälzen. Vor allem ist jedoch die Gastronomie und der Einzelhandeln in Innsbruck betroffen, da diese Maßnahme natürlich nicht zur Kundensteigerung beiträgt. Wer Parkgebühren erhöht, der muss sich im Klaren sein, dass immer weniger Leute mit dem Auto in die Stadt fahren und damit die Kundenfrequenz automatisch sinkt. Zum Beispiel überlegt man sich zweimal auf einen `schnellen Cafe` zu gehen, wenn man fürs Parken im Stadtteil extra teuer bezahlen muss. Geschäfte, die Waren verkaufen, die mit dem Auto abgeholt werden müssen, werden weitere Verlierer dieser undurchdachten Parkgebührenerhöhung sein“, zeigt VP-GR Lutz die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser neuen Belastung.