Der Verkehr ist eine der größten Baustellen Innsbrucks. „In der nächsten Periode müssen die Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre aufgearbeitet werden. Allen voran natürlich die Parkraumbewirtschaftung, die das Ziel völlig verfehlt. Diese ist unkreativ, zu teuer und muss völlig neu aufgestellt werden“, betont Bürgermeisterkandidat StR Franz X. Gruber.
Gegen die Stimmen der Innsbrucker Volkspartei wurde die neue Parkraumbewirtschaftung beschlossen und alle Warnungen in den Wind geschlagen. Es fehlen Begleitmaßnahmen wie ein Parkleitsystem, Handyparken ohne Zusatzgebühren, eine minutengenaue Abrechnung in den Tiefgaragen oder alternative Parkmöglichkeiten in Quartiersgaragen in Stadtteilen außerhalb der Innenstadt.
„Ein besonderer Schildbürgerstreich war die Einführung von Parkautomaten, die ausschließlich Münzen akzeptieren. Wir fordern nach wie vor bargeldloses Zahlen an den Automaten und eine zweisprachige Nachrüstung für unsere Gäste auch auf Englisch“, betont Gruber.
„Wir haben ein Konzept entwickelt, dass sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert: genügend freien Parkraum für die Anrainer. Bessere Nutzung der Tiefgaragen für Besucher unserer Gesundheits- Universitäts- Kultur und Handelsstadt. Bessere Lenkung des Parkverkehrs dorthin, wo er Sinn macht: in die Tiefgaragen, auf freie Parkflächen und in Park&Ride Angebote. Und das alles kostengünstiger für alle Nutzer, weil entflechtet und kreativ am Bedarf und den Möglichkeiten orientiert“, bringt Gruber die Lösungsansätze auf den Punkt.
In den Stadtteilen schlägt Gruber ebenfalls konkrete Schritte vor: „Um den Anrainern einen sicheren Parkplatz zu garantieren, reicht oft auch eine gebührenfreie Kurzparkzone mit genügend Anrainerparkplätzen und einer konsequenten Kontrolle. In den großen Stadtteilen braucht es zum Teil gar keine Bewirtschaftung. Ganze Straßenzüge stehen leer, dafür sind die Parkplätze am Stadtrand – oft auch schon in der angrenzenden Natur – völlig überlastet. Das werden wir sofort ändern.“
Verkehrslösungen an die Stadtentwicklung anpassen – Dauerbaustellen vermeiden
Ein ganzheitliches Verkehrsmanagement in Zusammenhang mit der Stadtentwicklung fordert Gemeinderatskandidat Christoph Appler: „Insbesondere der öffentliche Verkehr muss frühzeitig auf geplante Projekte ausgerichtet werden.“ Ein besonderes Anliegen ist dabei ein völlig überarbeitetes Baustellenmanagement. „In den Stadtteilen besteht teils großer Sanierungsbedarf – deshalb ist das Management wichtig. Die Koordination von Baustellen ist sicher eine schwierige Herausforderung. Es ist für die betroffenen Menschen aber schon eine große Belastung, wenn wesentliche Straßenzüge, wie z.B. die Riedgasse, jahrelang gesperrt sind. Baustellen sind manchmal nötig, aber Innsbruck muss vom Image der Baustellenstadt dringend weg“, will Appler auch hier neue Wege gehen.
Sicherer Schulweg und familienfreundliche Verkehrslösungen
Gemeinderatskandidatin Andrea Jordan ist der sichere Schulweg ein großes Anliegen. „Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Das kann nicht die Lösung sein. Wir wollen deshalb einen neuen Schwerpunkt für sichere Schulwege in Innsbruck setzen. Gemeinsam mit Schulen und Eltern wollen wir die Schulwege sicherer machen und die Vorschläge rasch und unbürokratisch umsetzen. Die Betroffenen haben oft die besten Lösungen“, betont Jordan.
Neuer Ochsenalmlift am Patscherkofel
„Der Patscherkofel hat sehr viel Geld gekostet und in der Projektabwicklung sind auch von uns kritisierte Fehler passiert. Das Projekt ist aber grundsätzlich richtig. Der Skibetrieb könnte aber noch attraktiver gestaltet werden. Wir haben bereits im Oktober 2015 einen Antrag für den Erhalt des Ochsenalmliftes eingebracht. Damals wurde dieser abgelehnt. Jetzt fehlt dieses Angebot. Ein Schlepplift würde dort auf einer Länge von 1,2 km ca. 1,3 Mio. Euro kosten, ein Sessellift ca. 3,5 Mio. Euro. In Anbetracht der Gesamtkosten wäre diese Investition in den nächsten Jahren – und ich gehe davon aus, dass der Hausberg noch besser genützt werden wird – eine wichtige und finanziell vertretbare Attraktivierung des Skiangebotes“, so Gruber.
Volkspartei will das Verkehrsressort übernehmen und weitere Fehlentwicklungen verhindern
„Wir stehen bereit, nach der Gemeinderatswahl die Verkehrsagenden zu übernehmen. Als Volkspartei nehmen wir natürlich auch schwierige Herausforderungen an. In diesem Bereich braucht es einen komplett neuen Zugang“, betont StR Gruber.
Als Verkehrsutopie bezeichnet Gruber allerdings die grünen Verkehrspläne: „Wozu Innsbruck eine eigene Südbahn, also eine Straßenbahn von Wilten nach Amras, braucht ist mir schleierhaft. Diese geht am Bedarf völlig vorbei und produziert nur Kosten und Baustellen. Auch die Idee einer Stadtseilbahn klingt zwar interessant, die Grünen vergessen aber dass wir so etwas bereits haben: Die Hungerburgbahn – und damals waren die Grünen dem Projekt durchaus kritisch gegenüber.“