Für LAbg. Kathrin Kaltenhauser und den Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft, Stefan Kast, ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch ein wesentlicher Bestandteil für eine gute und zukunftsfähige Zusammenarbeit. Diesmal stand die Tiroler Almwirtschaft im Fokus eines Treffens im Zillertal.
In Tirol verbringt ein Großteil der Tiere den Sommer auf der Alm. "Das ist das Besondere an Tirol. Wir sind das Almenland Nr. 1 in Österreich und genau deshalb war es mir sehr wichtig meinen Kollegen aus dem Burgenland einmal zu zeigen, wo unsere Tiere Sommerurlaub machen", so Kathrin Kaltenhauser, die als Obmannstellvertreterin der Österreichischen Jungbauernschaft mit dem Bundesobmann Stefan Kast in der Arbeit für die Landwirtschaft verbunden ist.
Die Almwirtschaft spielt in Tirol lagebedingt eine sehr große Rolle. Aufgrund der begrenzten Heimflächen ist es interessant Tiere zu alpen um den Tierbestand des Betriebes zu halten. Auf rund 2.100 Almen werden ca. 380.000 ha bewirtschaftet. Dort verbringen wiederum in etwa 100.000 Großvieheinheiten (GVE) von 10.000 unterschiedlichen Auftreibern ihren Sommer. Dabei handelt es sich um 31.800 Milchkühe, 77.000 Stück Jungvieh, 3.100 Pferde, 68.000 Schafe und 5.900 Ziegen.
Geht's den Tieren gut, geht's den Menschen gut "Was wir hier sehen, gibt es wohl sonst kaum irgendwo auf der Welt", so Stefan Kast über die Alpung der Tiroler Tiere: "Wo sonst gibt es für Tiere die Möglichkeit Urlaub zu machen", meint Kast mit einem Augenzwinkern. "Wir brauchen hier wohl nicht lange darüber nachdenken, was diese Art der Tierhaltung für Auswirkungen auf die Produktqualität hat. Was hier produziert wird sind hochwertigste, gesunde Lebensmittel, die einen enormen Mehrwert für die Bevölkerung darstellen", meint der engagierte Weinbauer aus dem Burgenland.
Almen sind Lebensräume "Was für die Tiere Sommerfrische und für Gäste sowie Einheimische in Tirol pure Idylle ist, bedeutet für die Tiroler Bauernfamilien viel Arbeit", meint dazu LAbg. Kathrin Kaltenhauser. "Unsere Bäuerinnen und Bauern nehmen sehr viel auf sich, um ihren Tieren diesen Almsommer zu ermöglichen", spricht Kaltenhauser offen an, was Sache ist. "Tiere auf der Alm brauchen eine besonders intensive Betreuung, damit sie gefahrenfrei durch den Sommer kommen", dabei nennt Kaltenhauser nur einige Kostenstellen wie Senner, Tier- und Milchtransport, Almpflege, Wasserversorgung und Elektrifizierung, Zaun- und Wegeerhaltung - die Alpung ist mit Mehrkosten und sehr viel Arbeit verbunden. "Es muss gemeinschaftlich gelingen die Almwirtschaft aufrechtzuerhalten und dies ist nur durch den Auftrieb von Tieren möglich. Almen sind multifunktional, sie schützen vor Naturgefahren, hegen eine ökologische Vielfalt und sind Zugpferd für den heimischen Tourismus", so Kaltenhauser.
Kast und Kaltenhauser sind sich einig "Die Almwirtschaft ist für Tirol wertvoll. Viele profitieren davon und wir müssen alles daran setzen, dass es sich für die Almbauern auszahlt."
Foto: Tiroler Bauernbund/Abdruck honorarfrei!