Jede und jeder kann von heute auf morgen, persönlich oder im familiären Umfeld, betroffen sein und durch einen Schlaganfall oder einen Unfall Pflege benötigen. Die Stadt Innsbruck bietet mit den Innsbrucker Sozialen Diensten bereits ein bestens ausgebautes Pflegeangebot und Service in allen Fragen der Pflege an. Der Bedarf an Informationen zum Pflegebereich wird in den nächsten Jahren aber enorm steigen. Zudem sind Menschen oft überraschend und unvorbereitet von Pflege betroffen und manchmal mit der Situation überfordert.
„Wir wollen deshalb eine zentrale Anlaufstelle schaffen, damit den Betroffenen in dieser Situation bestmöglich und unbürokratisch mit Rat und Tat geholfen werden kann“, betont Gesundheitsstadtrat Franz X. Gruber. Diese Anlaufstelle soll alle im Pflegebereich tätigen Stellen vernetzen und Klinik, ISD und private Pflegedienstleister zusammenführen und helfen, die besten individuellen Pflegelösungen zu finden. „Wir brauchen im Bereich der Pflege Kümmerer, die im Ernstfall niederschwellig und rasch helfen können“, erklärt Gruber.
Investitionen des Landes in die Gesundheit in Innsbruck
„Die Zusammenarbeit mit Stadtrat Franz X. Gruber funktioniert bestens“, stellt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg eingangs fest: „Innsbruck ist im Bereich Gesundheit und Pflege gut aufgestellt.“ Das Land Tirol investiert laufend in den Gesundheitsstandort Innsbruck. „In den Ausbau der Inneren Medizin Süd inklusive der Sanierung des Mitteltrakts, die jetzt eröffnet wird, wurden 68 Mio. Euro investiert. Das große Klinik-Bauprogramm bis zum Jahr 2035 sieht ein Investitionsvolumen ca. 800 Mio. Euro vor“, wirft LR Tilg einen Blick auf die Vorhaben in den nächsten Jahren.
Impfstelle im Rathaus wiedereröffnen
Die Gesundheitsschwerpunkte der Stadt liegen besonders bei der Präventionsarbeit. „Die Durchimpfungsrate ist in den letzten Jahren bedenklich gesunken. Dadurch treten ausgerottet geglaubte Krankheiten plötzlich wieder auf, die die ganze Gesellschaft bedrohen. Wir wollen deshalb im Rathaus ein niederschwelliges Impfangebot für alle Menschen wieder einrichten“, so StR Gruber.
Pflege für alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker garantieren
Die Pflegesituation der Menschen ist oft sehr unterschiedlich und reicht von der Seniorenbetreuung bis hin zur Kurzzeitpflege nach Unfällen. „Ein besonderes Augenmerk wollen wir auch auf die Pflege zuhause durch Angehörige legen. Dabei wird oft Außergewöhnliches geleistet und diese Arbeit verdient unseren größten Respekt“, so StR Gruber, der auch die Beratung und Unterstützung für pflegende Angehörige ausbauen will. „Dieses wichtige sozialpolitische Thema muss wieder verstärkt in der Öffentlichkeit präsent sein. In Innsbruck darf sich dabei niemand alleine gelassen fühlen“, so Gruber. Das Pflegeangebot wird laufend ausgebaut. „Das Pflegeangebot hat sich in Innsbruck hervorragend entwickelt und der Strukturplan Pflege des Landes wurde von der Stadt fast zur Gänze ausgeschöpft. In den nächsten Jahren werden auch die Kurzzeit- und Tagespflegeplätze erweitert“, berichtet LR Tilg.
Ausbildung der Pflegekräfte sicherstellen
Ab Herbst wird in Innsbruck mit der Ausbildung zum Pflege-Bachelor gestartet. „Die Ausbildungsplätze wurden seit 2009 verdoppelt. Mit dem Pflege-Bachelor setzen wir die Ausbildungsoffensive in Innsbruck fort“, so LR Tilg. „Der Bedarf ist dringend gegeben, schließlich gehen allein bei den ISD in den nächsten Jahren fast ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pension“, unterstreicht StR Gruber die Notwendigkeit neuer Pflegekräfte.