Seit Mitte März ist es in den Wohnheimen der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) still geworden. Der Besuch von Verwandten und Freunden ist zum Schutz der Risikogruppe älterer Menschen und SeniorInnen vor Covid-19 nicht mehr möglich. Das Wohnheim Saggen hat sich diesem Thema angenommen und schlägt seit Anfang April einen alternativen Weg ein: Via digitaler Kommunikation wird versucht, den Austausch zwischen den Bewohnern und der „Außenwelt“ zu gewährleisten.
Begonnen wurde mit Videotelefonie via Handys und Kopfhörer. Nachdem die Senioren auf den kleinen Displays ihre Angehörigen nicht so gut erkennen konnten, entschied man sich für die Anschaffung von Tablets. Eine gute Idee, wie sich herausstellte: Mit den Tablets funktioniert die Kommunikation zwischen Heimbewohnern und ihren Angehörigen bestens. Mittlerweile nutzen 30 bis 50 der insgesamt 156 Bewohner das Service. Unterstützt und begleitet werden sie dabei von Ergotherapeutinnen. Es sind ganz berührende Szenen, wenn die Heimbewohner nach Wochen der Isolation zum ersten Mal wieder ihre Kinder und Enkelkinder live sehen und erleben können und eine große Erleichterung für alle.
„Es ist für uns eine Freude zu sehen, wie gut die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Service annehmen“, sind sich die Leiterin des Wohnheims Saggen, Mag.a Elfriede Leonhartsberger und ISD-Geschäftsführer Dr. Hubert Innerebner einig.
Der für Gesundheit und Pflege zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc betont: „Seit Beginn der Krise ist es mir besonders wichtig, die Risikogruppen zu schützen. Wir haben die Vorgaben durch die Bundesverordnung deshalb zügig umgesetzt. Die Lebenswelt der Seniorinnen und Senioren in den Heimen wurde durch das Besuchsverbot der Angehörigen völlig verändert. Auch in den Heimen musste umstrukturiert werden und vieles ging nicht mehr seinen gewohnten Lauf. Initiativen – wie jene im Wohnheim Saggen – bringen den Bewohnerinnen und Bewohnern trotz Abstandhalten ein Stück weit ihre bisher gewohnte Lebensqualität zurück.“
„Wir sind im ständigen Kontakt mit der Gesundheitsabteilung des Landes und dem zuständigen Landesrat Bernhard Tilg, wie wir zukünftig koordiniert soziale Kontakte unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen in den Wohn- und Pflegeheimen ermöglichen können. Uns ist wichtig, dass diese Maßnahmen mit Bund und Land abgestimmt sind“, meint Vizebürgermeister Anzengruber.