Wie heute die Krone Zeitung exklusiv berichtet zeigt die Kriminalstatistik eine brandgefährliche Entwicklung auf: Allein im Jahr 2021 wurden österreichweit 3015 Straftaten mit Messern verübt, darunter 248 Raubüberfälle und 87 Mordversuche.
Ein weiterer Blick zurück zeigt Folgendes: Eine Expertengruppe des Bundeskriminalamtes (BK) hat österreichweit die Tötungsdelikte im Zeitraum von 1. Jänner 2018 bis 25. Jänner 2019 untersucht. Das Ergebnis: In 59 Prozent der versuchten und vollendeten Tötungsdelikte war ein Messer die Tatwaffe. Und rund die Hälfte der Morde sei "von Fremden" begangen worden. Bei den als Täter ermittelten "Fremden" handelte es sich laut dem Bericht der Experten um Menschen ohne Aufenthaltsstatus (16 Prozent), EU-Bürger (13 Prozent), Asylwerber (neun Prozent) und Asylberechtigte bzw. subsidiär Schutzberechtigte (fünf Prozent).
Die Aufregung in den Reihen der Opposition war damals riesengroß, als die Bundesregierung unter ÖVP-Führung im November 2019, ein generelles Waffenverbot, also auch von Messern und Hiebwaffen, für Drittstaatsangehörige und damit für Asylbewerber, einführte. „Teile der Opposition spielten damals den besorgniserregenden Anstieg der Messerattacken herunter und leugneten vor allem den bei speziellen Tätergruppen vorhanden Migrationshintergrund“, blickt der für die Sicherheit ressortzuständige Innsbrucker VP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber kurz zurück.
„Die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes bestätigen jetzt den von der Volkspartei eingeschlagenen Kurs, nämlich massiv gegen die steigenden Gewalttaten mit Messern vorzugehen“, so VBM Anzengruber, der aber zukünftig weitere Maßnahmen bundesweit einfordert.
VBM Anzengruber fordert eine bundesweite Kampagne im Rahmen der Aktion „Gemeinsam Sicher“ mit flankierenden Präventionsmaßnahmen gegen Messer-Attacken: „In Anbetracht, dass großteils Männer Messertäter sind, muss auch ganz klar in dieser Kampagne signalisiert werden, dass in unserer Gesellschaft das Tragen von Messern nicht notwendig und erwünscht ist und kein Statussymbol sein darf. Besonders die Jugendarbeit ist mir im Präventionsbereich ein großes Anliegen. Die Aufklärungsarbeit in den Schulen und Jugendzentren muss forciert werden. Darum unterstützen wir von Seiten der Stadt Innsbruck die Gemeinsam Sicher-Aktionen der Polizei. Auch muss den Menschen, vor allem den Jugendlichen, bewusst gemacht werden, dass Stichwaffen zu schwersten, oft lebensbedrohlichen, Verletzungen führen können. Viele Opfer, die eine Stichwaffen-Attacke überlebt haben, haben oft mit gravierenden Langzeit-Gesundheitsproblemen zu kämpfen.“
Auch regt der Innsbrucker Sicherheitsstadtrat an, nochmals das Waffengesetz zu verschärfen: „Man muss jede Option prüfen, um den starken Anstieg der Taten mit Stichwaffen zu stoppen. Hier darf es keine Tabus geben. Die ständige Verfügbarkeit von Messern im öffentlichen Raum ist ein latentes Risiko. Die von der Kronenzeitung publizierten Zahlen zeigen, hier herrscht akuter Handlungsbedarf.“