Nachdem trotz mehrfacher Intervention von Seiten der Tiroler Landesregierung in Wien die Lage für Bergführer in Tirol weiterhin unklar ist, stellt Tirols Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber heute einmal mehr klar, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. „Wenn Bergführer, die zum Beispiel Kurse für Tourismusverbände oder Alpinschulen anbieten, von Finanzamt und der österreichischen Gesundheitskasse als Unselbstständige oder Scheinselbstständige bewertet werden, führt das zu enormen Mehrkosten, die letztendlich auf die Gäste abgewälzt werden oder zulasten der Sicherheit gehen, wenn sich SportlerInnen allein ins alpine Gelände wagen. Hier ist nun Gesundheits- und Sozialminister Hannes Rauch gefordert. Mit einer Ausnahmeregelung oder einer allgemeinen Gesetzesnovelle könnte dieses Dilemma österreichweit einheitlich gelöst werden“, betont Gerber heute. Er sieht nun vor allem den zuständigen Minister in der Pflicht: „Gerade ein Grüner müsste auf all jene schauen, die die Natur fördern und sorgsam mit unserer Umwelt umgehen. Deshalb darf Minister Rauch hier den Bergsportführern keine Steine in den Weg legen.“
Für ihn steht fest, die Leistungen, die von heimischen Berg- und Skiführern allein in Tirol erbracht werden, können nicht hoch genug bewertet werden. „Bergführer ist kein 9-to-5-Job“, meint Gerber und erklärt: „Die Auslegung als Angestellte hat auch Auswirkungen auf das Arbeitszeitgesetz und andere Arbeitnehmerregelungen. Wir dürfen nicht einer ganzen Berufsgruppe mit Bürokratie das Leben schwer machen. Beim vorherrschenden Fachkräftemangel sollte man auch daran denken, den Nachwuchs nicht zu verschrecken.“