Gerade in Krisenzeiten wie jetzt erkennen wir als Gesellschaft, wie wichtige die Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln ist.
„Obwohl die Corona-Krise mit wegbrechenden Absatzmärkten auch für die österreichische Land- und Forstwirtschaft eine enorme Herausforderung darstellt, geben unsere Bäuerinnen und Bauern weiterhin ihr Bestes, um die Bevölkerung mit heimischen Qualitätslebensmitteln zu versorgen“, betonen Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler und Direktor BR Dr. Peter Raggl. „Ein großes Dankeschön gilt deswegen unseren bäuerlichen Familien in Tirol und Österreich, dass nicht nur in Krisenzeiten alle Menschen in unserem Land so auf sie zählen können! Weil es sie und ihre Höfe gibt, brauchen wir uns - auch bei geschlossenen Grenzen - keine Sorgen um eine ausreichende Ernährung zu machen“, so Geisler. „Darüber hinaus tut es gut zu wissen, dass unsere heimischen Erzeugnisse in Österreich unter den weltweit höchsten Standards und Auflagen produziert werden, das bedeutet, dass wir auch in Krisenzeiten gesunde und sichere Lebensmittel konsumieren können.“
Selbstversorgung ist gesichert
„Wenn wir auf den Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln in Österreich schauen, so stehen wir sehr gut da. Wir sprechen hier von insgesamt 100% bei Fleisch, 86% bei Getreide, 164% bei Milch, 98% bei Käse, 87% bei Eiern und 72 % bei Butter in Österreich*. Auch wenn das Bewusstsein und die Wertschätzung heimischer Erzeugnisse in der Bevölkerung in den krisenfreien Zeiten manchmal nicht immer gegeben sind, so ist es gerade jetzt sehr wichtig für uns alle, dass wir darauf zählen können“, zeichnet Raggl ein beruhigendes Bild.
Bauern arbeiten auch jetzt in der Krise
Die Bundesregierung hat Grundlagen geschaffen, damit die Landwirtschaft auch in dieser schwierigen Lage rund um COVID-19 arbeiten und die Bevölkerung über die Direktvermarkter mit Lebensmitteln versorgen kann.
„Die Einstufung der Landwirtschaft als systemrelevant ist für die heimischen Landwirte von besonderer Bedeutung. Dadurch ist es möglich, die Arbeiten am Feld und im Stall zu verrichten sowie dringende Besorgungen für den Betrieb zu erledigen“, so Geisler. Die Gleichstellung von Direktvermarktern mit Supermärkten betreffend Öffnungszeiten garantiere die Versorgung der Konsumenten und die Existenz der heimischen landwirtschaftlichen Betriebe. „Wir danken den heimischen Bäuerinnen und Bauern, dass sie mit der Produktion von Lebensmitteln zur öffentlichen Sicherheit beitragen", erklärte Raggl.
Bitte an die Bevölkerung
Abschließend deponierte Raggl noch eine Bitte im Sinne der heimischen Bauern: „Gerade jetzt sind unsere Bauern intensiv mit den Frühjahrsarbeiten auf ihren Feldern beschäftigt. Das bedeutet, dass Gülle, Jauche und Mist etc. ausgebracht werden müssen, damit dann im Sommer und Herbst geerntet werden kann. Leider sind mir in den vergangenen Tagen wieder hitzige Debatten in den sozialen Medien untergekommen, in denen es um Geruchsbelästigung im Frühjahr ging. Ich möchte die Bevölkerung wirklich inständig bitten, nicht nur den Mehrwert der heimischen Produkte wertzuschätzen, sondern damit einhergehend auch die nötigen Produktionsschritte mitzudenken und zu akzeptieren. Den berühmt berüchtigten „Landduft“, den jetzt viele von uns in der Nase haben, braucht es, damit wir Essen auf unseren Tellern haben. So einfach ist diese Rechnung“, meint Raggl abschließend.