Nachdem sich die Tiroler und die Kärntner Landesregierung heute in Osttirol erstmals zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen haben, ist der gebürtige Osttiroler, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sehr erfreut angesichts der funktionierenden Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg. „Gerade in herausfordernden Zeiten ist interregionale Zusammenarbeit essenziell. Es freut mich zu sehen, dass Tirols LH Anton Mattle und der Kärtner Landeshauptmann Peter Kaiser hier über die Ländergrenzen hinweg erfolgreich Brücken gebaut haben.“ Auch thematisch habe es bei der heutigen gemeinsamen Regierungssitzung einige Themen gegeben, die sowohl in Tirol als auch in Kärnten gleichermaßen im Fokus stehen. Konkret geht es einerseits um sichere Lebensräume und den Schutz vor Naturgefahren, andererseits um klimafitte Wälder – hier sind bereits die unterschiedlichsten Wiederaufforstungsmaßnahmen für den Erhalt des Schutzwalds gesetzt worden. Und zu guter Letzt das Thema Wolf. Immerhin gehe es bei der Diskussion über Großraubtiere um nicht weniger als um Sicherheit und um den Erhalt der Kulturlandschaft.
Bundesminister Norbert Totschnig betont im Anschluss an die Regierungssitzung: „Wir alle haben die Sturmschäden vom heurigen Sommer noch gut im Kopf, alleine für Tirol und Kärnten stehen aus dem Waldfonds nun mehr als 45 Millionen Euro zur Wiederaufforstung und für klimafitte Wälder zur Verfügung.“ Auch für die jährlichen Schutzmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung übernimmt allein der Bund für Tirol 26 von 52 Millionen Euro. Emotional wird die Debatte über den Wolf, hier ruft der Minister einmal mehr zu einer Rückkehr zur Sachlichkeit in der Debatte auf: „Ich verstehe all jene, die direkt betroffen sind, und kann als Sohn einer Osttiroler Bauernfamilie sehr gut nachvollziehen, wie weh es tut ein Nutztier zu verlieren oder schlicht die Tatsache, dass man Angst um seine Tiere hat, wenn sie auf der Alm sind. Mittlerweile haben wir klare Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen, die belegen, dass der Wolf in Europa nicht mehr vom Aussterben bedroht ist. Und weil der Wolf sich nicht an Landesgrenzen hält, braucht es hier ein länderübergreifendes Wolfs-Management und eine praxistaugliche Lösung für eine Ausnahme vom strengen Schutzstatus der EU. Tirol und Kärnten haben hier beide bereits effektiv gehandelt und ihre Verordnungen rasch umgesetzt. Ich werde mich definitiv auf EU-Ebene mit aller Kraft weiterhin dafür stark machen, dass der Schutzstatus gesenkt wird“, so Totschnig abschließend.