Wenig abgewinnen kann Breitenbachs Bürgermeister und VP-Gemeindesprecher LA Alois Margreiter den meisten Vorschlägen des „Innsbrucker Kreises“, die in der heutigen Ausgabe der Tiroler Tageszeitung vorgebracht wurden. „Bereits jetzt herrscht in Tirols Gemeinden ein hohes Bewusstsein dafür, welche Notwendigkeiten es in der Verwaltung braucht und wo überregionale Kooperationen Sinn machen. Sowohl bei der Pflege, der Wasserwirtschaft, bei Bau- und Recyclinghöfen als auch im Bereich der Kinderbetreuung arbeiten Tirols Gemeinden eng und kooperativ zusammen. Das alles funktioniert freiwillig und ohne Zwang. Ich bin ein Gegner davon, diese gut funktionierende Struktur zu zerstören und Gemeinden über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg zwangsfusionieren zu wollen. Unsere Dörfer sind nämlich viel mehr als nur irgendwelche Verwaltungseinheiten. Sie stiften Identität und sind ein Pfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts“, steht Margreiter der Idee, Gemeinden zu 10.000er-Einheiten zusammenzulegen, ablehnend gegenüber.
Auch den Ansichten der Proponenten des Innsbrucker Kreises zum Thema Wohnen kann Margreiter wenig abgewinnen. „Zu sagen, dass das Wohnen in Tirol heute günstiger ist als früher, halte ich für eine sehr gewagte These. Gerade im Bereich der Raumordnung, die von Riedmann kritisiert wird, hat Tirol zudem in den letzten Jahren die Zügel deutlich angezogen. Neue Vorratswidmungen ohne Bebauung gibt es nicht mehr. Über das Instrument der Vertragsraumordnung sichern sich darüber hinaus immer mehr Gemeinden bei großflächigen Umwidmungen Gründe für den sozialen Wohnbau“, erklärt Margreiter, der in seiner Heimatgemeinde Breitenbach selbst seit vielen Jahren die Vertragsraumordnung anwendet.
Zustimmung gibt es von Margreiter zum Ansatz, dass vor allem die Nachverdichtung im Fokus stehen sollte: „Die Kritik, dass man in der Vergangenheit oft zu sorglos mit Grund und Boden umgegangen ist, hat durchaus ihre Berechtigung. In der Nachverdichtung und der Wiederbelebung der Dorfkerne liegt großes Potential. Dementsprechend hat die schwarz-grüne Landesregierung die Verdichtung nach innen und die Forcierung einer kompakten Siedlungspolitik auch im Regierungsübereinkommen festgeschrieben und in den Vordergrund gestellt.“