Halten wir weiter zusammen!

Die ganze Welt stemmt sich derzeit mit aller Kraft gegen das Corona-Virus.

Es ist ein Kampf, den auch wir in Österreich und in Tirol mit Entschlossenheit führen müssen. Von allen Bundesländern hat uns in Tirol die Corona-Krise als Erste getroffen. Wir waren deshalb auch die Ersten, die weitreichende Maßnahmen gesetzt haben, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Wir waren es, die Unis geschlossen, den Skibetrieb eingestellt, Beherbergungsbetriebe geschlossen, die Wintersaison beendet, einzelne Regionen und dann sogar alle 279 Tiroler Gemeinden unter Quarantäne gestellt haben. Der Bund und auch alle anderen Bundesländer haben dann Stück für Stück nachgezogen. 

In unserem Land ist derzeit eine große Solidarität festzustellen. Bis auf wenige Ausnahmen nehmen die Tirolerinnen und Tiroler die Situation ernst und halten sich an die strengen Vorgaben. Durch die Reduktion der sozialen Kontakte ist es uns bisher gelungen, unser Gesundheitssystem vor einem Kollaps zu bewahren. Allerdings ist auch weiterhin Disziplin nötig, damit sich die Situation in unseren Spitälern nicht dramatisch verschärft und wir ähnliche Verhältnisse wie in Italien oder Spanien bekommen. 

Die österreichische Bundesregierung mit Bundeskanzler Sebastian Kurz an der Spitze hat heute angekündigt, dass aufgrund der weiterhin starken Ausbreitung des Coronavirus noch nicht absehbar ist, wann die vor zwei Wochen in Kraft getretenen Verkehrsbeschränkungen zurückgenommen werden können. Um zu verhindern, dass unser Gesundheitssystem an den Rand seiner Kapazitäten gelangt, werden zusätzlich zu den bereits verhängten Maßnahmen die nachfolgenden Schritte gesetzt: 

- Zum Schutz der besonders gefährdeten Gruppen werden diese, sofern es keine Möglichkeit auf Homeoffice gibt, von der Arbeit freigestellt.

- Jede touristische Nutzung von Hotels wird österreichweit eingestellt.

- Die Schutzbestimmungen für Spitäler werden ausgeweitet.

- Mittels Erlass soll erreicht werden, dass Abstandsregelungen in Supermärkten korrekt eingehalten werden.

- Lebensmittelketten sollen Mund-Nasen-Schutz-Masken (MNS-Masken) zur Verfügung stellen, die bei Einkäufen zu verwenden sind.  

Mir ist bewusst, dass die gesetzten Maßnahmen hart sind und sich viele Menschen die Frage stellen, wie wir das die nächsten Wochen schaffen sollen. Viele haben Angst um ihren Arbeitsplatz, viele fürchten um die Zukunft ihres Betriebes. Ich kann all diese Sorgen sehr gut nachvollziehen. Mit umfangreichen Hilfspaketen auf Landes- und Bundesebene versuchen wir, die Auswirkungen dieser schweren Krise auf unsere Wirtschaft und unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bestmöglich abzufedern. Zugleich bitte ich aber auch um Verständnis, dass zum jetzigen Zeitpunkt unsere ganze Kraft und Energie auf das Ziel gerichtet sein muss, möglichst viele Menschenleben zu retten.  

Die gute Nachricht ist, dass die in Österreich und Tirol gesetzten Maßnahmen Wirkung zu zeigen beginnen. Allerdings sind wir noch lange nicht am Ziel angelangt. Auch wenn mit heutigem Tag bereits 271 Personen in Tirol vollständig genesen sind, ist bei den Neuinfektionen noch kein Rückgang feststellbar. Daher bitte ich euch eindringlich: Bleiben wir auch weiterhin diszipliniert, halten wir uns an die verordneten Maßnahmen, unterstützen wir uns gegenseitig und sorgen wir dafür, dass die Zahl der Todesopfer möglichst gering bleibt. Ich bin felsenfest davon überzeugt: Gemeinsam packen wir das! 
 
Euer Landeshauptmann

Günther Platter