Die Tiroler Volkspartei hat zusammen mit der SPÖ Tirol für den heutigen Landtag einen Antrag eingebracht, in dem der Landtag über die Landesregierung das zuständige Bundesregierungsmitglied auffordert, den Tiroler Flugwetterdienst weiter in Innsbruck zu erhalten. Damit setzt die schwarz-rote Koalition in Tirol ein klares Zeichen gegen Einsparungspläne und Zentralisierungsvorhaben der Grünen Bundesministerin Leonore Gewessler, die den Flugwetterdienst am Airport Innsbruck abzuschaffen will. Dieser gemeinsame Antrag von VP und SP wird dem Ausschuss für Klima, Nachhaltigkeit, Ökologie, Energie, Verkehr zugewiesen.
„Um einen sicheren Flugverkehr zu garantieren, sind sechs Meteorologen des Flughafenwetterdienstes in Innsbruck im Einsatz. Diese Experten liefern den Pilotinnen und Piloten wichtige Prognosen. Bundesministerin Leonore Gewessler möchte ab Mitte 2024 den Flugwetterdienst in Innsbruck schließen und damit die Zentralisierung weiter vorantreiben. Die sechs Fachexperten werden dann durch automatische Wetterstationen ersetzt. Diese qualitativ hochwertigen Arbeitsplätze der Meteorologen werden von Innsbruck abgezogen. Dadurch wird gleichzeitig auch ein erheblicher Qualitätsverlust beim Service vor Ort am Flughafen hingenommen“, zeigt SPÖ-LAbg. Philip Wohlgemuth die Konsequenzen dieser Maßnahme aus dem Ministerium der Grünen Verkehrsministerin auf.
„In Innsbruck ist der lokale Input der Meteorologen allerdings äußerst wichtig, da der Innsbrucker Flughafen zu jenen zählt, welche besonders schwer anzufliegen sind. Gerade am Innsbrucker Flughafen herrschen spezielle und schwere Bedingungen. Ähnlich wie die Flughäfen London-Citiy oder Madeira wird unser Flughafen in die Kategorie C eingestuft. Das heißt, die Fluggesellschaften lassen ihre Pilotinnen und Piloten erst dann den Innsbrucker Flughafen anfliegen, wenn sie eine spezielle Ausbildung durchlaufen haben und auf die besonderen Bedingungen vor Ort eingeschult sind. Fallen nun die punktgenauen Prognosen der Meteorologen weg, bedeutet das ein großes Sicherheitsrisiko. Von fachlicher Seite betrachtet ist klar, dass vor Ort die weitaus besseren Prognosen erstellt werden können. Durch diese Zentralisierung werden die Qualität und die Serviceleistungen auf ein Minimum reduziert. Schlechtere und fehlerhafte Wetterinformationen bedeuten in der Luftfahrt nicht nur einen Verlust an Sicherheit, sondern auch mehr Verspätungen, mehr Durchstartemanöver, mehr Warteschleifen, mehr Ausweichlandungen und daher auch mehr CO2-Emissionen. Gerade am witterungsbedingt oft herausfordernd anzufliegenden Flughafen Innsbruck benötigen wir hochqualifiziertes Personal für die Sicherheit der Passagiere“, so VP-Verkehrssprecher LAbg. DI Florian Riedl.
Zur Erinnerung: Der Sprecher der Tiroler VP-Nationalratsabgeordneten, Hermann Gahr, hat schon zu Jahresbeginn eine parlamentarische Anfrage zur Zukunft des Tiroler Flugwetterdienstes an Bundesministerin Leonore Gewessler gerichtet und den Erhalt diesen für den Flugverkehr so wichtigen Dienstes auf Bundesebene eingefordert.