Hass-Postings in den Sozialen Medien waren das ganze letzte Jahr über schon ein heißes Thema. Dass dieses Problem weiterhin ein großes ist, haben für VP-Jugendsprecherin LAbg. Sophia Kircher Beispiele aus den letzten Tagen gezeigt. „Manche der im Netz hinterlassenen Kommentare zum plötzlichen Ableben von ORF-Journalistin Eva Twaroch sind pietätlos und ohne Menschenwürde. Genau so erschütternd ist die Häme in den Kommentaren, die unter den Online-Artikeln zum Familienzuwachs von Vizekanzler Heinz-Christian Strache ausgeschüttet wurde. In beiden Fällen wurden dabei die schlimmsten Postings fast nie unter richtigem Namen, sondern versteckt hinter Pseudonymen verfasst. Diese Beispiele machen deutlich, wie dringend notwendig ein hartes Durchgreifen gegen Hasspostings im Netz ist. Jemandem, der anonym Hass im Internet schürt, muss die Möglichkeit genommen werden, sich im Internet zu verstecken“, ist die VP-Landtagsabgeordnete Sophia Kircher überzeugt.
Sophia Kircher weist darauf hin, dass auch in Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament die Anonymität im Netz zur Gefahr werden könnte. „Analysen der letzten großen internationalen Wahlen haben gezeigt, dass Heerscharen von anonymen Postern und automatisierten Bots mittlerweile zu einem großen demokratiepolitischen Problem geworden sind. Da es sich bei den bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament vor allem um eine Mobilisierungswahl handeln wird, ist die Gefahr besonders groß, dass die Anonymität im Netz zur Manipulation der Wahlberechtigten missbraucht werden könnte“, ergänzt Kircher.
Auch wenn Aufklärung und die Stärkung der Medienkompetenz in den Schulen nach wie vor ein wesentlicher Eckpfeiler im Kampf gegen den Hass im Netz sei, habe die Erfahrung gezeigt, dass es darüber hinausreichende Instrumente brauche. Die junge Abgeordnete hofft deshalb, dass die von der österreichischen Bundesregierung für das kommende Frühjahr angekündigten Maßnahmen gegen Hass im Internet das Problem an der Wurzel packen. "Wir müssen Hasspostern ihre stärkste Waffe nehmen - nämlich ihre Anonymität. Dann bleibt wohl nicht mehr viel von deren Mut über", fordert Kircher.