Die heute veröffentlichte Analyse der Bank Austria ist für VP Tirol Wirtschaftssprecher Peter Seiwald ein Grund zur Freude: „Wie die aktuelle Analyse zeigt, gibt es in Tirol das stärkste Wirtschaftswachstum in allen Bundesländern. Mit erwarteten 7,9% sogar mehr als doppelt so viel, als der österreichweite Durchschnitt. Das liegt natürlich am Wiedererstarken des Tourismus, ist aber auch gesamtwirtschaftlich betrachtet sehr erfreulich, vor allem wenn man die bekannte Umwegwertschöpfung aus der Tourismusbranche für die heimischen Betriebe mitbedenkt!“.
Den Rückgang der Arbeitslosenquote sieht Seiwald als Spiegel der derzeitigen Situation am Arbeitsmarkt: „Aus dem Facharbeitermangel ist längst ein Arbeitskräftemangel geworden - Hier braucht es quer über alle Branchen hinweg langfristige Strategien, um dem entgegen zu wirken. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich hier einiges getan, unter anderem mit einer Imagekampagne für die Lehre oder für Jobs im Tourismus. Langfristig müssen wir das Problem an der Wurzel packen, und unter anderem durch eine Erhöhung des Saisonierskontingents und einen qualifizierten Zuzug sicherstellen, dass die heimischen Betriebe auch entsprechend wirtschaften können, denn das geht nur, wenn auch motivierte MitarbeiterInnen vorhanden sind.“
Die Arbeitslosenquote von mehr als 10 Prozent in Wien zeigt, dass es am Arbeitsmarkt noch viel Potenzial abzuholen gibt. „Hier müssen einerseits die geltenden Zumutbarkeitsregeln strikt eingehalten werden, andererseits müssen wir auch über eine Verschärfung der Regeln nachdenken, um eine höhere Mobilität von Arbeitslosen zu erreichen. Das gemeinsame Ziel muss sein, jenen Menschen, die Arbeit suchen, auch zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen, und das muss über die Bundesländergrenzen hinweg möglich sein“, so Seiwald weiter.
Was den geringeren Wachstumsanteil in der Industrie und in der Baubranche betrifft, ist Seiwald überzeugt, dass sich die Lage durch diverse Gegenmaßnahmen, wie unter anderem den europäischen Gaspreisdeckel und diverse Förderungen von Bundesseite, bald wieder bessern wird. „Hier muss der Bund jedenfalls entsprechend gegensteuern, denn vor allem Klein- und Mittelbetriebe sind stark von den gestiegenen Energiekosten betroffen, und können das nicht alleine stemmen. Wir dürfen jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wie engagierte Tiroler Unternehmerinnen und Unternehmer unverschuldet in die Insolvenz schlittern. Hier gibt es aber bereits sehr konstruktive Gespräche mit dem zuständigen Bundesminister Kocher, und ich bin höchst zuversichtlich, dass hier schon sehr bald entsprechende weitere Entlastungen präsentiert werden“, so Seiwald abschließend.