„Die zahlreichen Masernfälle der letzten Monate haben deutlich gemacht, wie schnell sich fast ausgerottete Krankheiten wieder ausbreiten können, wenn beim Impfen der Schlendrian einzieht“, zeigt sich VP-Gesundheitssprecher Stefan Weirather über die jüngsten Berichte über Masererkrankungen in Österreich alarmiert. Vor allem bei Säuglingen kann die Krankheit dramatisch verlaufen.
Fälle in Österreich steigen
„Erst ab einer Durchimpfungsrate von 95% gilt die Gesamtbevölkerung durch den Effekt der Herdenimmunität als geschützt. Besonders bei der Gruppe der 15 bis 30-Jährigen sind wir laut Berechnungen des Sozialministeriums mit einer Durchimpfungsrate von etwa 70% leider weit von diesem Wert entfernt. Bei der Zahl Erkrankungen pro Einwohner liegen wir mittlerweile deutlich über anderen europäischen Ländern wie Ungarn, Kroatien, Spanien, Slowenien oder auch Bulgarien“, nennt Weirather die Fakten.
Impfpflicht als letztes Mittel
Mit einer breiten Infokampagne möchte das Land Tirol dieser Entwicklung nun entgegenwirken und die Impfrate wieder steigern. Die immer wieder diskutierte Einführung einer Impfpflicht ist für Weirather nicht die erste Wahl, kategorisch ausschließen möchte er sie jedoch nicht. „Durch die aktuellen Fälle ist das Thema Impfen wieder vermehrt in den Fokus der Bevölkerung getreten und ich habe schon das Gefühl, dass die Sensibilität der Menschen dafür zunimmt, dass nur die Impfung für einen effektiven Schutz sorgt. Sollte die breit angelegte Aufklärungsoffensive jedoch nicht den gewünschten Effekt erzielen und die Gesundheit der Bevölkerung wegen fehlendem Impfschutz ernsthaft in Gefahr geraten, dann möchte ich mich auch einer Diskussion über die Einführung einer Impfpflicht nicht von vornherein verschließen. Das gilt besonders für Menschen, die im Gesundheitsbereich arbeiten und meines Erachtens eine besondere Verantwortung für sich und ihre Mitmenschen tragen“, erklärt Tirols VP-Gesundheitssprecher Stefan Weirather.