Liebe Tirolerinnen und Tiroler,
es kommt einem vor, als wäre es gestern gewesen, als die ganze Welt von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Von einer weltweiten Hochkonjunktur wurden wir innerhalb von wenigen Tagen in die größte Krise der Nachkriegszeit katapultiert. Diese dramatische Entwicklung ist sicher auch an vielen von Ihnen nicht spurlos vorübergegangen. Viele Tirolerinnen und Tiroler sind nach wie vor verunsichert. Einerseits wie es mit dem eigenen Arbeitsplatz weitergeht oder andererseits welche Zukunft das eigenen Unternehmen hat.
Tirol war besonders früh und besonders hart von dieser Pandemie getroffen. Heute – vier Monate nachdem diese Krise begonnen hat – ist es aber auch notwendig zurückzublicken. Es waren harte Entscheidungen und es waren harte Maßnahmen. Alle Tirolerinnen und Tiroler waren gefordert. Dieser erste Teil des Weges aus der Krise sind wir aber gemeinsam erfolgreich gegangen. Mit dem gewohnten Tiroler Zusammenhalt und der gewohnten Tiroler Zuversicht. Wir haben uns nicht entmutigen lassen. Wir haben zusammengehalten. Wir haben uns an die Maßnahmen gehalten, auch wenn es nicht einfach war. Tirol war nämlich nicht nur besonders hart getroffen, sondern hat sich auch beispiellos erholt: Wir hatten über 3500 Infizierte und am Tiefststand waren es nur noch drei.
Das war keine Selbstverständlichkeit, sondern ist der großen Disziplin der Tirolerinnen und Tiroler zu verdanken, die sich an unsere Maßnahmen gehalten haben – das macht mich unglaublich stolz und dankbar.Ich habe gerade gesagt „am Tiefststand waren es nur noch drei Infizierte“ – leider sind es heute wieder etwas mehr. Das Virus ist unter uns. Nur weil wir Lockerungen haben, heißt das nicht, dass mit den Masken auch die Gefahr verschwunden ist. Nach wie vor muss man Abstand halten und vorsichtig sein, damit uns nicht eine zweite Welle überschwemmt.Wir müssen daher wachsam sein, wir müssen Abstand halten und die Masken können durchaus getragen werden, auch wenn sie nicht vorgeschrieben sind – nur so kommen wir gut durch den Sommer und sicher in den Herbst.In den letzten vier Monaten ist die Welt-Gesundheitskrise zu einer Welt-Wirtschaftskrise geworden. Zur schlimmsten Zeit ist die Arbeitslosigkeit in Tirol um 200 Prozent gestiegen und über 140.000 Tirolerinnen und Tiroler waren entweder arbeitslos oder in Kurzarbeit.
In Tirol haben wir sehr früh Maßnahmen gesetzt, damit wir schnell durch diese Wirtschaftskrise kommen und es in Tirol zu keiner sozialen Krise kommt. Dabei gab es eine gute Zusammenarbeit mit der Österreichischen Bundesregierung die verantwortungsvoll die notwendigen Hilfsmaßnahmen gesetzt hat. Gemeinsam streben wir so in Tirol wieder Vollbeschäftigung an. Wir sind auf einen guten Weg. Diesen Monat waren 11.000 Arbeitslose weniger als im Vormonate. Tirol liegt mit 8% Arbeitslosigkeit nach wie vor deutlich unter dem Österreichschnitt von über 10%. Unser Ziel ist klar, dass wir bei der Beschäftigung bald wieder das beste Bundesland sein wollen.Die Corona-Krise hat uns die wirtschaftlich sehr getroffen. Der Tourismus war in der Finanzkrise 2009 unser Fels in der Brandung. Durch diese Krise wurde aber diese wichtige Säule der Tiroler Wirtschaft besonders getroffen. Deshalb müssen wir in Tirol auch besondere Maßnahmen treffen. Das kostet Geld. Wie immer folgen wir aber dem Tiroler Weg: Wir investieren zum Nutzen und nicht zu Lasten der nächsten Generationen.Wir haben in der Zeit gespart um für diese Momente gewappnet zu sein. Eines ist aber auch klar: Wir sind verantwortungsvoll - sobald diese Krise überdauert ist werden wir zu unserer Null-Schulden-Politik zurückkehren.Genau wie in den letzten Monaten geht es nun darum den Mut nicht zu verlieren. Mit Nörglerei und Schlechtreden werden wir diese Krise nicht meistern. Was wir nun brauchen ist Zuversicht, Zusammenhalt und Optimismus.
Ich weiß, für viele von Ihnen ist der heurige Sommer ganz anders, als sie ihn geplant hatten. Trotzdem möchte ich Ihnen erholsame Tage wünschen.
Es geht wieder bergauf. Gemeinsam packen wir es an.
Bleiben Sie gesund!