Die Kritik der Opposition am Rechnungsabschluss des Landes für das Jahr 2016 ist für den Klubobmann der Tiroler Volkspartei, Jakob Wolf, nur schwer nachvollziehbar: „Man gewinnt ob der massiven Kritik an der hervorragenden Finanzlage des Landes fast den Eindruck, dass es der Opposition lieber wäre, Tirol stünde finanziell am Abgrund. Tatsache ist, dass ein starkes Land auch im Interesse der Gemeinden sein muss. Und auch wenn die Herausforderungen steigen und ich als Bürgermeister einer Gemeinde im Ötztal der letzte bin, der sich nicht mehr Geld wünscht, müssen wir halt auch realistisch bleiben. Einerseits legt die Opposition nahezu im Wochenrhythmus neue, teils sündteure Forderungen auf den Tisch, anderseits kritisiert sie, dass dadurch die Belastungen steigen. Dieses Spiel ist scheinheilig und hat mit seriöser Politik wenig zu tun“, kritisiert der VP-Klubobmann. Gerade in der Stadt Lienz habe das Land zuletzt zig Millionen Euro investiert, um die Stadt noch stärker als bisher als regionales Wirtschafts- und Bildungszentrum zu etablieren, erinnert Wolf die Lienzer Bürgermeister Elisabeth Blanik.
„Ein Land, das finanziell an der Wand steht, zieht auch die Gemeinden nach unten. In Tirol ist das zum Glück anders“, sagt Wolf. So sei es zum Beispiel in der auch für die Gemeinden wichtigen Kinderbetreuung gelungen, durch die Schaffung von 23 Einrichtungen und 52 Gruppen 1.220 Kinder mehr zu betreuen als noch 2015.
Generell, so Wolf, müsse man skeptisch sein, wenn sich SPÖ und FPÖ über Finanzpolitik Gedanken machen würden. „Die FPÖ hat in Kärnten gezeigt, was passiert, wenn man ihr den Schlüssel zum Tresor überreicht. Im SPÖ-geführten Wien schaut es mittlerweile nicht mehr viel besser aus. Während die Pro-Kopf-Verschuldung bei uns 372 Euro beträgt, sind es in Wien 3.740 Euro – also mehr als das zehnfache“, macht der VP-Klubchef deutlich. „Für diesen Weg“, und hier legt sich Wolf fest, „werde die Tiroler Volkspartei jedenfalls auch in Zukunft nicht zur Verfügung stehen.“