Bereits seit 2012 gibt es Versprechungen den Bahnhof in Zirl barrierefrei zu gestalten. Doch seit mittlerweile 12 Jahren ist wenig passiert, jedes Jahr gibt es neue Versprechungen und Beschwichtigungen, nur keine Verbesserungen für die Bevölkerung. Im Rahmenplan der ÖBB sei die barrierefreie Fertigstellung bis 2021 geplant gewesen. Doch selbst nach der Berücksichtigung im Rahmenplan gab es kein Weiterkommen. Ganz im Gegenteil, weiter gingen die Versprechungen und der Termin für die Fertigstellung wird immer weiter nach hinten geschoben.
Aus diesem Grund übergab nun die Landtagsabgeordnete Iris Zangerl-Walser dem Tiroler Abgeordneten Hermann Gahr die Petition „barrierefreier Zugang zum Bahnhof in Zirl“. (siehe Petition Bahnhof Zirl barrierefrei )
„Mittlerweile herrscht ein großer Unmut in der Bevölkerung, denn der Bahnhof in Zirl ist stark frequentiert, doch er ist nicht barrierefrei nutzbar. Menschen mit Beeinträchtigung können den Bahnhof faktisch nicht nutzen, sie müssen sich vor ihrer Reise bei den ÖBB melden, damit ein:e Mitarbeiter:in ihnen beim Ein- und Austeigen behilflich ist. Das kann doch wirklich nicht sein. Deswegen habe ich die Petition sehr gerne übernommen. Das Problem muss aufgezeigt werden. Ziel ist, dass Zirl endlich in den ÖBB-Rahmenplan aufgenommen wird und barrierefrei umgestaltet wird“, so Gahr.
Auch die Landtagsabgeordnete Iris Zangerl-Walser bekommt die Probleme vor Ort hautnah mit: „Nicht nur Menschen mit Beeinträchtigung können den Zug nicht nutzen, sondern auch Personen mit Kinderwägen oder mit schwerem Gepäck haben es sehr schwer den Zug zu erreichen. Ich bekomme sehr oft Beschwerden darüber.“
Laut einer EU-Richtlinie müssen seit 28. Juni 2022 alle Bahnhöfe barrierefrei sein. Somit entspricht der Bahnhof in Zirl weder nationalen noch europarechtlichen Vorschriften. „Auch die ÖBB und somit Ministerin Leonore Gewessler müssen sich an Gesetze halten, doch in diesem Fall scheint es niemanden zu interessieren. In Tirol sind lediglich 53 Prozent aller Bahnhofe barrierefrei. Hier ist also noch viel zu tun für die ÖBB, um endlich gesetzeskonform zu sein“, betonen Gahr und Zangerl-Walser.
„Zirl ist die viertgrößte Gemeinde in Tirol und braucht dringend einen zeitgemäßen Bahnhof, denn nur so können wir auch die Verkehrswende schaffen. Ständige wird gerade von Ministerin Gewessler das Klimaticket und die Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln beworben. Die Bewohner:innen in Zirl würden sehr gerne mit dem Zug fahren, doch Beeinträchtigte oder Menschen mit Kinderwägen und Gepäck können es teilweise nicht. Ihnen wird somit der Zugang zu adäquaten öffentlichen Verkehrsmitteln verweigert. Das darf es nicht geben“, so Zangerl-Walser.
Barrierefreiheit ist auch ein Menschenrecht. „Dieses Recht auf barrierefreie Zugänge wird in Zirl nicht eingehalten. Deswegen setzte ich mich nun mit dieser Petition im Parlament dafür sein“, so Gahr abschließend.
Weitere Infos zur Petition unter "Barrierefreier Zugang zum Bahnhof in Zirl" (143/PET) | Parlament Österreich