Der Fügener Bürgermeister und VP Tirol Wohnbausprecher Dominik Mainusch zeigt sich angesichts des Rekords im Wohnbau in Tirol im Jahr 2021 zwar erfreut, betont allerdings: „Der Bedarf an Wohnungen und die Anzahl jener, die tatsächlich errichtet werden, klaffen weit auseinander. Trotz einem Wohnbaurekord und der höchsten Wohnungsdichte – nämlich neun neu errichtete je 1.000 Einwohner im vergangenen Jahr, können sich viele junge TirolerInnen und vor allem junge Familie heute kaum noch ein Eigenheim oder eine eigene Wohnung leisten. Die Spekulation ist nach wie vor überbordend, umso wichtiger ist deshalb, dass die neue Tiroler Landesregierung hier an allen möglichen Stellschrauben dreht, um dieser Spekulation endlich Einhalt zu gebieten.“
Bezugnehmend auf die heutigen Aussagen von Vertretern der Tiroler Wirtschaftskammer erneuert Mainusch die VP-Forderung an den Bund, die Hürden bei der Kreditvergabe wieder abzubauen: „Für manche zerplatzt der Traum vom Eigenheim wie eine Seifenblase, wenn sie die Regelungen für Kreditvergaben sehen. Vor allem junge Familien können weder die Eigenkapitalquote erfüllen, noch ist die Kreditrate von 40% des Haushaltseinkommens, in einer maximalen Laufzeit von 35 Jahren für viele absolut unrealistisch und somit nicht zu stemmen. Die FMA sollte diese Vergabestandards dringend wieder überdenken, wir dürfen den mutigen Häuslbauern in unserem Land nicht noch zusätzliche Prügel vor die Füße werfen!“
Angesichts dessen, dass in Tirol fast fünf Mal so viele neue Wohneinheiten gebaut werden, als Haushalte neu gegründet werden, ist für Mainusch klar, dass es hier ein Missverhältnis gibt: „Die Bauwirtschaft schafft hier ein Angebot, das den tatsächlichen Bedarf weit übersteigt. Dass hier die Nachfrage nach Wohneinheiten zu reinen Anlage- und Spekulationsinteressen steigt, ist nur die logische Konsequenz. Die Folge ist, dass der Kaufpreis durch Spekulation allerdings massiv in die Höhe getrieben wird, und ich werde nicht müde zu betonen, dass wir alles daran setzen müssen, um der Spekulation mit Wohnraum in Tirol einen Riegel vorzuschieben!“ Lösungsansätze gebe es dafür mehrere, Mainusch hat seine Vorschläge unter anderem im Rahmen der Koalitionsverhandlungen eingebracht, und pocht nun auf rasche Umsetzung: „Meiner Meinung nach muss das Land hier vor allem im Grundverkehr verstärkt eingreifen. Um leistbaren Wohnraum zu mobilisieren, muss das Genehmigungsverfahren im grauen Grundverkehr wieder eingeführt werden. Dass es im Regierungsprogramm außerdem das Bekenntnis zur möglichen Aufnahme der Gemeinden in das Interessentenmodell und zu Stärkung des Bodenfonds gibt, ist ein wichtiger erster Schritt. Ebenfalls sollen in Zukunft alle Tiroler Gemeinden die Vertragsraumordnung verpflichtend anwenden. Nur so kann bei künftigen Widmungen sichergestellt werden, dass sowohl der Preis stimmt, als auch dass hier wirklich leistbarer Wohnraum für die Tiroler Bevölkerung entsteht. Klar ist jedenfalls, dass wir jede rechtliche Möglichkeit ausschöpfen müssen, damit Wohnen für die Tirolerinnen und Tiroler wieder leistbarer wird! Und Tiroler Wohnraum für ernsthafte Wohnbedürfnisse zu reservieren, sollte eigentlich für uns alle, unabhängig der politischen Couleur, selbstverständlich sein!“