Das Europäische Parlament hat sich heute – gegen Widerstand der ÖVP-Delegation – mehrheitlich (328 zu 278 Stimmen) für die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig ausgesprochen.
„Ein energiepolitisch großer Fehler“, sind sich die EU-Abgeordnete Barbara Thaler und Landesrat Anton Mattle einig. „Tirol hat bewusst den Weg in Richtung erneuerbarer Energien, Ausbau der Wasserkraft und der Nutzung von neuen Energiequellen wie Photovoltaik eingeschlagen. Atomkraft war und ist für uns keine Option. Umso enttäuschender ist der Kurs, den die Europäische Union hier einschlägt“, zeigt sich der langjährige Energiepolitiker Mattle ernüchtert. Dem pflichtet die Tiroler Europaabgeordnete bei, die sich gemeinsam mit KollegInnen im Parlament mit einem Einspruch gegen die Verordnung gewehrt hat. „Die Haltung der ÖVP-Delegation zu diesem Thema ist klar und wir haben uns bis zum Schluss gegen den vorliegenden Entwurf gestemmt. Atomkraft kann nicht als nachhaltig angesehen werden. Dass das Europäischen Parlament heute grünes Licht gegeben hat relativiert aber die Gefahren und Risiken, die von Atomkraftwerken ausgehen und verschließt die Augen vor den Folgen von Atomenergie. “
Die beiden Tiroler sehen sich in der Energiefrage eng abgestimmt und warnen davor, mit der Atomenergie energiepolitische Fehler der Vergangenheit zu begehen. “Wir dürfen uns nicht von einer unsicheren Energiequelle in die nächste begeben. Die Energie der Zukunft muss absolut krisensicher, ernsthaft nachhaltig und tunlichst erneuerbar sein. Atomkraft passt hier nicht ins Bild“, so Thaler und Mattle unisono.