„Tirol ist bereit für Windkraft – das habe ich bereits in der letzten Landtagssitzung gesagt und davon bin ich weiterhin zutiefst überzeugt“, so VP-Tirol Energiesprecher Martin Mayerl. Besonders seit Amtsantritt von Landeshauptmann Anton Mattle sei frischer Wind in die Debatte gekommen.
Der Landeshauptmann hat sich bereits im Landtagswahlkampf vergangenen Sommer stets offen gegenüber Windenergie gezeigt, allerdings immer Wert darauf gelegt zu betonen, dass Windräder nur dort Sinn machen, wo sie technisch realisierbar, wirtschaftlich sinnvoll und unter verhältnismäßigem Ressourceneinsatz umsetzbar sind. Dem kann Mayerl nur beipflichten und ergänzt: „Wichtig ist auch, dass die lokale Bevölkerung bei der Umsetzung solcher Projekte miteinbezogen wird.“ Während international im Zusammenhang mit Windkraft zuletzt über das Not-In-My-Backyard (NIMBY) Phänomen bzw. das Floriani-Prinzip berichtet worden ist, scheinen die Menschen hierzulande deutlich weniger Berührungsängste gegenüber sämtlichen erneuerbaren Energieformen zu haben. Zumindest nimmt der VP-Tirol Energiesprecher und Dölsacher Bürgermeister genau diese Resonanz aus etlichen Gesprächen mit der Bevölkerung wahr: „Ich habe den Eindruck, dass die Tirolerinnen und Tiroler grundsätzlich sehr offen sind, wenn es um Windkraft geht und auch dem Ausbau der Wasserkraft und PV große Priorität einräumen, damit Tirol möglichst schnell die Energiewende schafft.“ Speziell seit dem Ukraine-Krieg und seit die TirolerInnen die importierte Teuerung zu spüren bekommen, sei die Bereitschaft zum Ausbau der Erneuerbaren deutlich gestiegen, so Mayerl.
Hintergrund:
Nach einem entsprechenden Beschluss im Mailandtag wird nun die Windkraftpotenzialstudie des Landes Tirol aktualisiert. Bereits im Jahr 2014 ist das technisch-wirtschaftliche Windenergiepotenzial für Tirol erhoben worden, damals lag der Wert bei etwa 3,5 bis 5,5 % der Stromabgabe an EndkundInnen (bei einem Gesamtverbrauch von ca. 5.600 GWh aus dem Jahr 2010).
Was die technisch-wirtschaftlich effiziente Realisierbarkeit betrifft, geben ExpertInnen zu bedenken, dass der Transport von Windrädern in entsprechend entlegene Regionen teils nur durch einen erheblichen Mehraufwand überhaupt bewältigbar ist und oftmals zusätzliche Eingriffe in die Natur bzw. in lokale Ökosysteme erforderlich sind. Die Windtechnologie entwickelt sich laufend weiter, unter anderem was die Effizienz der Anlagen betrifft, wodurch gleichzeitig die Kosten für die Stromerzeugung sinken.