Die Tirolerinnen in der Volkspartei haben anlässlich der Aktionstage „16 Tage gegen Gewalt an Frauen “ auch heuer wieder etliche Aktivitäten geplant, um für das Thema häusliche Gewalt zu sensibilisieren. Diesmal setzen die Frauen in der Tiroler Volkspartei dabei vor allem auf die Kommunikation via Social Media: „Wir stellen ab Montag jeden Tag eine andere Institution vor, die sich mit Gewaltschutz und Prävention beschäftigt. Noch immer ist Gewalt ein gesellschaftliches Tabuthema, dabei können Information und Aufklärung wesentlich dazu beitragen, gewalttätige Übergriffe zu verhindern“, so Frauen-Landesleiterin LA Beate Scheiber. Sie will einen besonderen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Burschen und Männern legen: „Gewaltprävention beginnt schon früh – und Männer spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Gewalt. Männerarbeit bedeutet, traditionelle Rollenmuster zu hinterfragen und Wege für ein respektvolles Miteinander zu schaffen. Deshalb ist gerade Männer- und auch Burscheinarbeit ein entscheidender Beitrag zur Prävention von Gewalt“, so Scheiber weiter.
Alarmierende Zahl an Übergriffen
Etwa jede dritte Frau (34,51 %) in Österreich im Alter zwischen 18 und 74 Jahren hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Viele dieser Frauen sind von häuslicher Gewalt betroffen, auch von Gewalt innerhalb einer Paarbeziehung, wie die Erhebung „Gewalt gegen Frauen“ (2020–2021) der Statistik Austria zeigt. Das zeigt deutlich, dass Gewalt an Frauen kein Einzelfall ist, sondern offenbar ein strukturelles und tief verankertes gesellschaftliches Problem. „Gewalt ist niemals eine Lösung. Deshalb gilt für uns alle – hinschauen statt wegschauen. Wir müssen hier als Gesellschaft aktiv werden, denn letztendlich kann das Thema jeden und jede von uns betreffen. Umso wichtiger ist es auch mir ganz persönlich, dass wir auf dieses Thema aufmerksam machen. Wir nehmen hier ganz bewusst auch die Männer und Burschen in die Pflicht, um durch Prävention gewalttätige Übergriffe zu verhindern. Schon alleine darüber zu reden hilft, denn oft geht es auch um Vorbildwirkung. Wenn junge Männer in ihrer Identitätsfindungsphase sind müssen wir ihnen vermitteln, dass Gewalt weder cool noch gesellschaftsfähig ist. Denn echte Kerle schlagen nicht“, betont VP Frauen Landesgeschäftsführerin, NRin Margreth Falkner.
Theaterabend gegen das Wegschauen
Am 10. Dezember 2024 laden die Tirolerinnen in der Volkspartei zur Theatervorstellung „Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt“ von Felicia Zeller ein. Mit einer Mischung aus Poesie, Dramatik und absurdem Humor thematisiert das Stück die Suche nach einem Leben ohne Gewalt, den Balanceakt zwischen persönlichem Lebensglück und gesellschaftlichen Zwängen. Der Erlös der Veranstaltung kommt zur Gänze dem Verein Mannsbilder zugute.
Für Falkner und Scheiber steht jedenfalls fest, dass die Bekämpfung von Gewalt nicht allein Aufgabe der Politik, sondern ein gesellschaftliches Thema ist. Politik kann zwar die Rahmenbedingungen schaffen – durch Gesetzgebung, Finanzierung von Beratungsstellen und Maßnahmen zur Sensibilisierung. Aber Veränderung erfordert auch Zivilcourage, Hinschauen und Handeln. „Es braucht uns alle: Die, die Gewalt verhindern können, und die, die Zivilcourage zeigen. Nur gemeinsam können wir eine Veränderung bewirken“, so die beiden unisono.
Hinweis: weiterführende Infos aus der Statistik online abrufbar unter Gewalt gegen Frauen - STATISTIK AUSTRIA
Bilder zur redaktionellen Verwendung © Tirolerinnen Volkspartei