„In Zeiten der Corona-Pandemie gewinnt die Pflege noch mehr an Bedeutung. Wird den Menschen doch immer bewusster, welch großen Beitrag Pflegekräfte, aber vor allem auch pflegende Angehörige an unserer Gesellschaft leisten“, so die Oberländer Abgeordnete Liesi Pfurtscheller anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am 12. Mai, und weiter: „Für mich ist klar, dass dieser Tag nicht nur ein Tag der Lippenbekenntnisse bleiben darf. Deshalb fordere ich, dass die Verbesserungen für die Pflege, die im Regierungsprogramm vorgesehen sind - trotz Corona - schnellstmöglich umgesetzt werden!“
„Mir war schon immer bewusst, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem ist. Aber gerade in diesen Tagen wird die Leistung, die unsere medizinischen Pflegkräfte erbringen, noch klarer“, so Pfurtscheller: „Dafür gebührt ihnen ein großes Dankeschön:“
Nach wir vor werden immer noch rund 80% der Menschen zu Hause in ihren eigenen vier Wänden von ihren Angehörigen betreut, meist handelt es sich dabei um Frauen. Rechnet man die Dunkelziffer mit ein, könnte diese Zahl noch höher sein. „Pflegende Angehörige leisten Unglaubliches. Oft haben sie eine Vielfachbelastung von Pflege, Familie, Kindern und Beruf zu tragen“, weiß Pfurtscheller.
„Und während der Corona-Pandemie hat sich die Pflege noch stärker in den Angehörigenbereich verlagert. Dies hat zwei Gründe: Einerseits waren mehr Menschen zu Hause tätig und hatten so die Möglichkeit nun vermehrt die Aufgaben, die sonst von mobilen Diensten verrichtet wurden, zu übernehmen. Andererseits aber herrschte die Angst einer Ansteckungsgefahr vor, wenn andere Menschen ins Haus kommen. So wurden häufig die Mobilen Dienste für unbestimmte Zeit abbestellt.“ Langsam läuft die Arbeit bei den Mobilen Diensten aber wieder verstärkt an.
„Die mobilen Dienste leisten in Tirol im Schnitt rund 1,2 Mil. Einsatzstunden jährlich“, weiß Pfurtscheller, aber das ist nicht alles, „neben den pflegerischen Leistungen, die sie erbringen, schenken sie Zeit, Freundlichkeit, Unterstützung und geben, gerade in solch stürmischen Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, den zu Pflegenden, aber auch den Angehörigen ein Stück Sicherheit zurück.“
Ein großer Anteil der Pflegebedürftigen wird aber auch im Heim betreut. In Tirol gibt es rund 6.400 Pflegebetten.
Stärkere Unterstützung von pflegenden Angehörigen
In Tirol leben derzeit 69.038 Menschen, die über 75 Jahre alt sind, 18.383, die über 85 Jahre sind, Tendenz steigend. „Die Herausforderung der guten Versorgung dieser Menschen werden wir nur schultern können, wenn wir verstärkt die pflegenden Angehörigen entlasten und unterstützen. Nach wie vor gilt der Grundsatz mobil vor stationär, weil es auch dem Wunsch der meisten Menschen entspricht, ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden zu verbringen“, weiß Pfurtscheller. Schlussendlich möchte ich noch drauf hinweisen, dass derzeit vor allem auch das Pflegepersonal in den Krankenhäusern Übermenschliches leistet“, so Pfurtscheller. „Dafür gebührt ihnen unser aller Dank und Anerkennung“, so Pfurtscheller abschließend.
Pflege in der Tiroler Landeshauptstadt
"Gerade die Tatsache, dass die schwersten bis tödlichen Krankheitsverläufe überwiegend die ältere Generation betreffen, machte auch bei den Innsbrucker Sozialen Diensten (ISD) besonders restriktive Maßnahmen zum Schutz der älteren Generation nötig“, betont Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, Bsc und bedankt sich in diesem Zusammenhang bei den MitarbeiterInnen in den städtischen Wohn- und Pflegeheimen für ihren Einsatz und führt weiter aus: „In den letzten Wochen haben wir zudem gesehen, wie enorm wichtig eine ausreichende Anzahl von Pflegekräften in den verschiedenen Gesundheitseinrichtungen ist. Daher ist es mir ein großes Anliegen, Pflege als Lehrberuf zu installieren. Erste Gespräche dazu laufen bereits.“