„Die Ausbreitungsdynamik des Wolfes hat sich in den letzten Jahren rasant beschleunigt. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass es heute wieder bis zu 20.000 Wölfe in den europäischen Wäldern gibt und deren Zahl in den nächsten Jahren weiter stark zunehmen wird. Vor allem für die Landwirtschaft wird das zu einer immer größeren Herausforderung, wie die steigenden Nutztierrisse belegen. Wenn die Entwicklung in diesem Tempo weitergeht, dann wird das für die Tiroler Almwirtschaft mittelfristig zu einem Existenzproblem“, zeigt sich Tirols EU-Spitzenkandidatin Barbara Thaler besorgt. Sie fordert deshalb innerhalb der Europäischen Union eine sachliche Debatte darüber, ob angesichts der stark steigenden Population die Beibehaltung der höchsten Schutzkategorie für den Wolf noch gerechtfertigt ist.
„Die Diskussion über die Rückkehr des Wolfes wird derzeit vor allem ideologisch und emotional aufgeladen und nicht anhand von Fakten geführt. Solange diese Debatte aber ausschließlich von Hysterie bestimmt wird, werden wir inhaltlich nicht weiterkommen. Genauso wie es angesichts der fast vollständigen Ausrottung des Wolfs in Europa gute Gründe dafür gegeben hat, den Wolf in die höchste FFH-Schutzkategorie IV aufzunehmen, gibt es heute angesichts der starken Vermehrung und der damit einhergehenden Bedrohung der Almwirtschaft im Alpenraum starke Argumente dafür, diese Einstufung zu überdenken. Eine solche sachlich und konstruktiv geführte Debatte muss in der Europäischen Union möglich und erlaubt sein“, erklärt Thaler.