Transitbelastung keinen Spielraum für noch mehr LKW

Nachtfahrverbot ist Erholungsphase.

Anlässlich des von Industrieverbänden geforderten Aufweichens des LKW-Nachtfahrverbotes erneuert VP-Verkehrssprecher Florian Riedl die klare Haltung Tirols: „Nachtfahrverbot ist Erholungsphase für Mensch und Natur!“; Einladung zur Mitarbeit beim Slot-System.

Dass sich heute, Montag, Industrieverbände um ein Aufweichen oder gar die Abschaffung der Tiroler Anti-Transitmaßnahmen bemühen, stößt bei VP Tirol Verkehrssprecher und Wipptaler Planungsverbandsobmann Florian Riedl, auf wenig Verständnis. „Gerade die Industrieverbände aus Deutschland und Italien sprechen davon, dass die Tiroler Notmaßnahmen eine Belastung für sie darstellen. Über die Belastungen, die die Bevölkerung tagtäglich wegen des überbordenden Verkehrs ertragen müssen, verlieren sie aber kein Wort. Auch die Industrie in Europa wird gefordert sein, auf Alternativen wie die Schiene zu setzen, anstatt über die Menschen drüber zu fahren“, stellt Riedl klar. Er warnt davor, den Anrainern und der Umwelt entlang der Inntal- und Brennerautobahn mit der Abschaffung des LKW-Nachtfahrverbotes eine „wichtige Erholungsphase in der Nacht zu nehmen.“ Es ist nachgewiesen, dass sich Luftschadstoffe in der Nacht viel stärker auswirken, als bei Tag. „Zudem ist der Lärm eine Belastung, die nicht unterschätzt werden darf. Deshalb unterstütze ich die Haltung der Tiroler Landesregierung, die eine Aufhebung des LKW-Nachtfahrverbotes klar ablehnt.“

Dass die Einschränkungen auf der Lueg-Brücke nun als Anlass genommen werden, um den Kampf gegen die Tiroler Anti-Transitpolitik Stimmung zu machen, lässt der Verkehrspolitiker nicht gelten. „Wir erkennen jedes Mal dasselbe Schema. Wenn die Industrieverbände in Deutschland und Italien nur einen kleinen Spalt erkennen, wollen sie darin den Sargnagel der Tiroler Notmaßnahmen einschlagen. Die Antwort auf den vielen Verkehr, der neben Mensch und Natur mittlerweile auch die Infrastruktur massiv belastet, kann nicht noch mehr Verkehr sein. Wir können die Sorgen nachvollziehen, es ist aber klar, dass die Frächterunternehmen angesichts der angespannten Situation auf der Lueg-Brücke aber auch aufgrund diverser Baustellen nördlich und südlich des Brenners angehalten sind, Alternativen wie die Schiene oder andere Alpenübergange zu nützen. Denn Tirol kann und will nicht mehr LKWs aufnehmen - das haben wir schon vielfach betont, und werden wir auch weiterhin tun.“

Bedenken zum Slot-System konnten in Hamburg zerschlagen werden

Anlässlich der ablehnenden Haltung der Industrie in Deutschland und Italien gegenüber dem angedachten intelligenten Verkehrsmanagementsystem stellt Riedl fest, dass es vor der Einführung des Slot-Systems im Hafen Hamburg auch dort kritische Stimmen gegeben hat. Die Kritiker wurden durch die Umsetzung aber eines Besseren belehrt: „Heute wäre der Hamburger Hafen ohne Slot-System nicht mehr denkbar. Die Frächter und LKW sind froh, weil sie nicht mehr im Stau stehen und sich Wartezeit sparen. Die Bürgerinnen und Bürger sind nicht mehr durch lange Staus belastet. Die Umwelt profitiert, weil sich der Verkehr entzerrt und Stop-and-Go-Verkehr, also stetes fahren und abbremsen aufgrund von Kolonnenverkehr, weniger geworden ist. Bessere Koordination, effizientere Ressourcennutzung und weniger Verkehrsüberlastung – die Industrie ist gut beraten, sich am best-practice-Beispiel zu orientieren und die Chancen zu nützen. Die Hand zur Zusammenarbeit und gemeinsamen Umsetzung eines Slot-Systems ist jedenfalls ausgestreckt“, so Riedl abschließend.