Die Corona-Krise hat derzeit die ganze Welt fest im Griff. Auch die heimische Landwirtschaft hat enorme Umsatzeinbußen, da Absatzkanäle in die Gastronomie, den Tourismus und auch ins Ausland eingebrochen sind. Deswegen appelliert NR Hermann Gahr beim Einkauf auf heimische Lebensmittel zurückzugreifen: „Gerade in der aktuellen Situation ist Solidarität gefragt, die wirksamste Hilfe ist der Griff zu regionalen und nachhaltigen Produkten.“
Wie wichtig die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln ist, zeigt sich besonders jetzt. „Wir müssen die Corona-Krise nützen, um den Selbstversorgungsgrad in einigen Bereichen zu steigern, dafür muss er in anderen Branchen etwas gedrosselt werden. Wir brauchen hier eine gesunde Balance. Die österreichische Landwirtschaft bietet eine ungemeine Vielfalt, diese müsse man in Zukunft konsequent fördern und weiter ausbauen“, führt Gahr aus.
Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts IMAS im Auftrag des Österreichischen Genossenschaftsverbands bestätigt klar, dass Regionalität bei den Österreichern hoch im Kurs steht. Vor der Corona-Krise wurden 1.000 Personen über 16 Jahren befragt und die Ergebnisse waren eindeutig, schon damals ging die Bevölkerung von einer steigenden Bedeutung von Regionalität aus. Diese Tendenz ist während der Krise weiter gestiegen.
Herkunftskennzeichnung fördert regionalen Konsum
Die Corona-Krise zeigt uns klar auf, dass Globalisierung in vielen Bereichen neu gedacht werden muss. Die Produktion muss wieder verstärkt nach Europa zurückgeholt werden und besonders im Lebensmittelbereich muss der Fokus auf heimische Lebensmittelproduktion liegen. „Hier gilt Vorrang für heimische Lebensmittel. Niemand braucht Äpfel aus Südafrika oder Rindfleisch aus Argentinien, wenn wir in Österreich selbst genügend von diesen Produkten produzieren. Viele Konsumenten sehen das ähnlich, dieses neue Bewusstsein müssen wir nützen“, so Gahr.
Ein wichtiges Puzzlestück ist hier die Herkunftskennzeichnung. Nur mit einer transparenten und ehrlichen Kennzeichnung, besonders bei verarbeiteten Lebensmitteln und in der Gemeinschaftsverpflegung, können sich die Konsumenten bewusst für die heimischen Produkte entscheiden. Die IMAS-Umfrage zeigt eindeutig, dass 40 Prozent der Befragten bereit wären mehr Geld für heimische Produkte und Dienstleistungen auszugeben.
„Qualität hat seinen Preis und das wissen auch die meisten Konsumenten. Doch um ihnen die Kaufentscheidung zu erleichtern, müssen wir die Produkte auch richtig kennzeichnen. Es muss klar und deutlich erkennbar sein, dass ein Lebensmittel aus Österreich stammt, dann werden die Konsumenten auch vermehrt zu diesen Produkten greifen. Davon bin ich überzeugt“, führt Gahr aus.
Der Fokus auf Regionalität in allen Bereichen ist ein enormer Motor für die regionale Wertschöpfung und den Erhalt der lokalen Arbeitsplätze. „Mit dem Kauf heimischer Produkte stärkt man Kleinproduzenten und unterstützt die heimische Wirtschaft. Das kommt allen Akteuren in der Wertschöpfungskette zu gute. Gerade die Corona-Krise hat uns klar gemacht, dass regionale Unternehmen angefangen vom Bäcker, dem Schlachthof bis hin zu dem heimischen Bauern auch in schwierigen Zeiten die Versorgung sicherstellen. Damit das auch in Zukunft so bleibt müssen wir vermehrt auf regionalen Konsum setzen und die Geiz ist geil Mentalität ablegen“, so Gahr abschließend.