Mit 1. September braucht es in Tirol für PV Anlagen bis 100 m² weder eine Bauanzeige noch eine Baugenehmigung. Neun von zehn PV-Anlagen in Tirol sind damit ab Herbst nicht mehr genehmigungspflichtig. Mit dem Abbau bürokratischer Hürden zündet Tirol den PV-Turbo. Die PV-Zubaurate in Tirol von zuletzt 35 Prozent im Jahr 2022 soll damit weiter gesteigert werden. Knapp ein Drittel des für 2030 avisierten PV-Ausbauziels von 213 GWh ist aktuell erreicht.
„Es braucht aber noch große Anstrengungen, um die Energiewende insgesamt und unsere PV-Ausbauziele im Besonderen zu erreichen. Genau aus diesem Grund baut die Landesregierung Bürokratie ab und hat eigene Förderungen und attraktive Unterstützungsmodelle für PV auf versiegelten Flächen aufgelegt, konkret werden hier beispielsweise Unterkonstruktionen für PV Anlagen auf Parkplätzen gefördert“, betont der Energiesprecher der Tiroler Volkspartei, Martin Mayerl.
Dass der Branchenverband PV Austria das Potenzial für Sonnenenergie in Tirol doppelt so hoch ansetzt, wie in der Tiroler Energiestrategie auf Basis belastbarer Daten vorgesehen, und die Hälfte davon auf der grünen Wiese realisieren will, entbehrt jeder Grundlage, kritisiert Mayerl: „PV-Austria verkennt, dass in Tirol der Dauersiedlungsraum nur 12 Prozent ausmacht. Wir als Volkspartei sind ganz klar gegen unnötige Flächenversiegelung. Wertvolle Flächen müssen wir für die Lebensmittelproduktion freihalten, anstatt sie mit Solarparks zuzupflastern.“
Um die Energieautonomie 2050 zu erreichen, setzt Tirol auf den Ausbau sämtlicher verfügbarer Energieressourcen. „Der größte Trumpf Tirols in der Energiewende ist und bleibt die Wasserkraft, dennoch werden wir entschlossen auch alle anderen Energieformen konsequent weiter ausbauen. Photovoltaik muss und wird einen wertvollen Beitrag zum Erreichen der Energiewende leisten und dabei helfen, die importierte Teuerung zu stoppen. Dennoch dürfen wir auch den weiteren Ausbau von Wasserkraft, Biomasse und künftig auch Windenergie nicht vernachlässigen.“