Die Finnen.

Alle Schritte vorbereitet:

 

Ein Besuch in Finnland hat einer Tiroler Delegation wertvolle Eindrücke für die Umsetzung des Rechts auf Kinderbildung und Kinderbetreuung geliefert. Die skandinavischen Länder sind Vorreiter beim bedarfsorientierten und wohnortnahen Betreuungsangebot im frühkindlichen Bereich. Die Reise in den Norden hat den Tiroler Weg bei der Kinderbetreuung bestätigt und bestärkt. Tirol wird das erste Bundesland sein, das ein Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung einführt.

 


Hat der Toni Mattle immer schon so gedacht?

 

Nein, auch ich habe in meiner Anfangszeit als Bürgermeister von Galtür einer Gruppe engagierter Eltern eine Absage für eine Kinderkrippe erteilt. Wenig darauf habe ich auf einer Reise in Finnland den skandinavischen Zugang zur Kinderbetreuung kennengelernt und meine Haltung überdacht. Zurück in Galtür habe ich die Familien bei ihrem Vorhaben unterstützt und unsere Gemeinde bekam ein umfassendes Betreuungsangebot. Finnland war auch vor Kurzem unser Ziel, um von den Besten zu lernen und das Recht auf Kinderbetreuung vorzubereiten. Gemeinsam mit Bildungslandesrätin Cornelia Hagele bin ich nach Helsinki gereist. Zurückgekommen sind wir mit einem Konzept, das Tirol zum ersten Bundesland mit einem Recht auf Kinderbetreuung für Kinder ab zwei Jahren machen wird.

 

Das Tiroler Modell zielt wie in Finnland auf die Vermittlung eines Betreuungsplatzes ab und basiert auf gemeindeübergreifenden, regionalen und praktischen Lösungen. Am Ende steht immer ein Betreuungsplatz für das Kind bereit, mit allen Möglichkeiten, die wir haben: private, betriebliche und öffentliche Einrichtungen im Wohnort, in der Region oder am Arbeitsort der Eltern, Tageseltern und wenn notwendig temporär auch mit Gruppenüberschreitungen und einfachen individuellen Lösungen.“

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Wertschätzung zählt: Finnland liegt bei der Bezahlung ähnlich wie Österreich, hat aber eine besondere Wertschätzung für das Personal. Die Gesellschaft ist sehr offen und eigenverantwortlich: Frauen, die ihr Kind einer Kinderbetreuungseinrichtung anvertrauen, sind keine Rabenmütter. Frauen, die sich entscheiden, länger daheim zu sein, sind keine Helikoptermütter.

Das Rad nicht neu erfinden: Finnland ist für sein gutes Bildungssystem bekannt. Am Programm standen Besuche an der Universität für Elementarpädagogik, in der Bildungsagentur und bei Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen. Finnland entwickelt Lehrpläne und Bildungsstandards und arbeitet eng mit den Gemeinden und Bildungseinrichtungen zusammen.

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